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Gewerkschaft der Flugsicherung droht mit wochenlangen Streiks

Archivmeldung vom 27.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF)
Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF)

Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) hat dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport mit einem langen Streik gedroht. "Wir halten das mehrere Wochen durch", sagte GdF-Tarifvorstand Markus Siebers der "Süddeutschen Zeitung".

Die 200 Beschäftigten auf dem Vorfeld des Flughafens wollten am Sonntagabend um 21:00 Uhr erneut in den Ausstand treten. Der Streik soll dann bis Donnerstag, 5 Uhr, dauern. Mit der Arbeitsniederlegung reagiert die GdF darauf, dass die Tarifverhandlungen mit Fraport am Freitagabend erneut gescheitert waren. Nach Darstellung von Siebers unterbreitete der Arbeitgeber dort ein Angebot, das schlechter war als das vor der Schlichtung im Januar vorgelegte.

Vor allem empörte sich die GdF darüber, dass Fraport für die 100 Beschäftigten der Vorfeldaufsicht überhaupt kein Angebot mehr vorlegte. Das sind jene Mitarbeiter, die mit sogenannten Follow-me-Autos den Flugzeugen voranfahren sowie Start- und Landebahnen inspizieren. "Was wollen Sie da noch reden?", sagte Siebers, "nach so etwas stehen Sie auf und gehen." Auf Anfrage der SZ präzisierte die GdF am Sonntag ihre Forderungen.

Je nach Berufsgruppe, Dienstalter und Tätigkeit auf dem Vorfeld strebt die Gewerkschaft demnach Gehaltssteigerungen zwischen 0,5 und 40 Prozent an, verteilt auf vier Jahre. Der Arbeitskampf hat längst eine Bedeutung erreicht, die weit über Frankfurt hinausgeht. Arbeitgeber zahlreicher Branchen sehen sich durch das Vorgehen der nur 3800 Mitglieder starken GdF in ihrer Befürchtung bestätigt, kleine Berufsgewerkschaften wollten künftig eine Tarifauseinandersetzung nach der anderen führen - immer jeweils für eine andere kleine, spezialisierte Berufsgruppe und stets auf Kosten der Gesamtbelegschaft eines Unternehmens sowie des Betriebsfriedens. Mehrere Verbände haben daher in den vergangenen Tagen die Bundesregierung aufgefordert, per Gesetz die Kompetenzen dieser Berufsgewerkschaften zu begrenzen.

GdF-Vorstand Markus Siebers interpretierte daher das verschlechterte Angebot als "einen Angriff auf die Gewerkschaft als solche". Er drohte mit Solidaritätsstreiks aller GdF-Mitglieder, also auch der Fluglotsen bei der Deutschen Flugsicherung. "Es kann der Moment kommen, an dem die Kollegen Solidarität zeigen müssen und werden." Niemand solle denken, seiner Organisation werde rasch das Geld ausgehen, sagte Siebers. "Wir sind doch nicht so verrückt, dass wir einen auf Kante genähten Streik machen würden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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