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Neue Vorwürfe in der BLB-Affäre gegen Ex-Firmenchef

Archivmeldung vom 21.02.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.02.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
WDR Westdeutscher Rundfunk
WDR Westdeutscher Rundfunk

Eine Mitarbeiterin des nordrhein-westfälischen Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) erhebt im WDR-Magazin Westpol Vorwürfe gegen den ehemaligen Chef des Unternehmens, Tiggemann. Die Mitarbeiterin des BLB, die unerkannt bleiben will, berichtet, dass es im Vorfeld des umstrittenen Grundstücksgeschäfts für die Fachhochschule Köln mehrere Treffen zwischen BLB-Chef Tiggemann und Paul Bauwens-Adenauer von der Bauwens-Unternehmensgruppe gegeben hätte. "Das waren inoffizielle Treffen, die fanden in dem Restaurant eines Golfclubs statt. Über die Inhalte hat natürlich niemand etwas erfahren, aber irgendwann hieß es dann: Wir bauen die FH auf dem Gelände der Domhöfe."

Der BLB hatte im Jahre 2008 das Gelände der ehemaligen Dombrauerei in der Kölner Südstadt kaufen wollen. Statt des BLB hatte zunächst die Bauwens-Unternehmensgruppe das Grundstück für 23 Millionen Euro erworben und wenige Wochen später für 33,4 Millionen an den BLB weiterverkauft. Geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens ist u. a. Paul Bauwens-Adenauer.

Wegen mehrerer dubioser Grundstücksgeschäfte ermittelt mittlerweile die Staatsanwaltschaft Wuppertal gegen Tiggemann. "Wir haben den Anfangsverdacht sowohl von Untreuedelikten, weil überhöhte Kaufpreise gezahlt worden sein sollen, aber auch für Korruptionsdelikte, namentlich Bestechlichkeit, weil wir den Verdacht haben, dass er möglicherweise Schmiergelder kassiert hat", so Oberstaatsanwalt Wolf-Tilmann Baumert gegenüber Westpol.

Die Ermittler hatten in dieser Woche insgesamt 56 Büro- und Wohnräume durchsucht. Im Mittelpunkt steht das Geschäft um das geplante Landesarchiv im Duisburger Innenhafen. Auch hier war ein Investor dem BLB bei dem Grundstückskauf zuvorgekommen und hatte das Areal später zu einem deutlich höheren Preis an den Landesbetrieb weiterveräußert. Ferdinand Tiggemann hat das Projekt nach Einschätzung der BLB-Mitarbeiterin persönlich mit aller Macht durchgedrückt. "Kosten spielten in diesem Moment überhaupt keine Rolle," sagt sie Westpol. 

Quelle: Westpol (Sonntag, 20.02.2011, 19:30 Uhr)

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