Angeblich auch Pfusch bei Bau von ICE-Strecke in Bayern
Archivmeldung vom 20.02.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach dem Pfusch beim Bau der Kölner U-Bahn gibt es offenbar auch einen Verdacht auf gefälschte Protokolle beim Bau der ICE-Strecke zwischen München und Nürnberg. Ein ehemaliger Mitarbeiter der Baufirma Bilfinger Berger soll nach Informationen des WDR und des Kölner "Express" im Rahmen der Ermittlungen von manipulierten Vermessungsprotokollen auf der ICE-Strecke in Bayern berichtet haben. Nach "Express"-Informationen sollen die Arbeiten für die Verankerung von Betonteilen dort falsch dokumentiert worden sein.
Der Ex-Mitarbeiter der Firma, die als Konsortialführerin auch am Kölner U-Bahn-Bau beteiligt war, soll gegenüber der Staatsanwaltschaft Köln die Sorge geäußert haben, dass es an der ICE-Strecke und in Köln ähnliche Manipulationen gegeben habe. Laut "Express" wurden aufgrund der Aussagen in Köln Durchsuchungen veranlasst und auch "Dokumente sichergestellt". Demnach soll es sich bei dem Zeugen um einen ehemaligen Bauleiter von Bilfinger Berger handeln.
Laut WDR wurden die in Köln vom Pfusch betroffenen U-Bahn-Baugruben am Waidmarkt und am Heumarkt inzwischen überprüft und dabei keine Gefährdung festgestellt. Die dort eingesetzten Verankerungen seien so genannte temporäre Anker, die nach Fertigstellung des Baus keine tragende Funktion mehr hätten, berichtete der WDR. An der ICE-Strecke München-Nürnberg aber handle es sich anders als in der Kölner U-Bahn um so genannte Daueranker.
In den vergangenen Tagen waren immer weitere Hinweise auf Mängel beim Bau der Kölner U-Bahn bekannt geworden. Das erhöhte auch die Sorge um die Sicherheit der Baugruben und Gebäude in der Innenstadt. Dort war in der Nähe des Waidmarkts Anfang März 2009 das Stadtarchiv eingestürzt. Zwei Menschen kamen ums Leben, wertvolle Archivalien wurden verschüttet. Es wird vermutet, dass das Unglück mit den Fehlern beim U-Bahnbau zusammenhängt.
Quelle: premiumpresse