Pelz gehört nicht auf die Piste, Herr Bogner!
Archivmeldung vom 01.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPünktlich zum Weihnachtsgeschäft startet VIER PFOTEN eine bundesweite Kampagne gegen Pelzmode. Im Mittelpunkt steht das Münchener Traditionsunternehmen Willy Bogner, das in erheblichem Maß auf Mode mit Echtpelz setzt.
Mit Aktionen vor Bogner Filialen,
Protesten via Internet unter http://www.pelzfrei.de und dem Versand
tausender Aktionskarten wird das Unternehmen in den nächsten Wochen
aufgefordert, Echtpelz ab 2007 aus dem Programm zu nehmen. Pelzmode
wird auch über die Bogner Homeshopping GmbH vertrieben, an der
KarstadtQuelle zu 50 Prozent beteiligt ist. Der Konzern hatte 2002
verkündet, vollständig auf Echtpelz zu verzichten.
Willy Bogner sieht sich als Erfinder der Sportmode und stattet die deutsche Mannschaft bei den Olympischen Winterspielen aus. "Kunden sollen mit der Marke Natur, Sport, Fairness und Stil assoziieren, doch Echtpelz hat mit Fairplay nichts zu tun", sagt Dr. Marlene Wartenberg, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN. In den aktuellen Bogner-Kollektionen finden sich viele Modelle mit Nerz, Fuchs, Kaninchen und Finnracoon (Marderhund). Egal, ob Pelztiere auf Farmen gehalten oder mit Fallen gejagt werden, Echtpelz ist immer mit Tierquälerei verbunden.
Die KarstadtQuelle AG hatte im Jahr 2002 verkündet, konzernweit
auf Pelzprodukte zu verzichten. Doch durch eine paritätische
Beteiligung an Bogner Homeshopping und über die Versandunternehmen
Madeleine und Atelier Goldner Schnitt, die über die TriStyle-Holding
mit dem Konzern verbunden sind, ist KarstadtQuelle weiter am Verkauf
von Echtpelz beteiligt. "KarstadtQuelle muss die eigenen Leitlinien
zügig im ganzen Unternehmen - auch bei Töchtern und Beteiligungen -
umsetzen. Denn sonst ist die Glaubwürdigkeit des Konzern, der stark
auf Corporate Social Responsibility setzt, gefährdet", fordert
Wartenberg.
Verbraucherinnen und Verbrauchern rät VIER PFOTEN dringend, auf jeglichen Pelz an Kleidung, Taschen, Schuhen und anderen Artikeln zu verzichten. Denn Echtpelz ist immer mit großem Tierleid verbunden. Da keine gesetzliche Deklarationspflicht für Tierart und Herkunft existiert, geben handelsübliche Namen keineswegs immer eindeutig Auskunft. Schlimmstenfalls verbirgt sich hinter Bezeichnungen wie "Gaewolf" oder "Lipi" das Fell von Hund oder Katze. Pelzbesatz ist häufig gar nicht gekennzeichnet oder mit nicht aussagekräftigen Begriffen wie "echt Pelz" versehen. Auch hier haben Kunden keine Chance, sich über Tierart, Herkunft oder gar die Haltungsbedingungen zu informieren.
Quelle: Pressemitteilung VIER PFOTEN