Zahl der Zwangsräumungen geht etwas zurück auf über 60.000 pro Jahr
Archivmeldung vom 15.01.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Zahl der Zwangsräumungen von Wohnungen und Geschäftsräumen in Deutschland ist leicht gesunken. Das geht aus der Antwort des Bundesjustizministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann hervor, über die das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet.
2016 gab es demnach 60.321 Räumungsaufträge an Gerichtsvollzieher, ein Jahr zuvor waren es 63.866 gewesen. Das war ein Rückgang um über fünf Prozent. Laut Bundesregierung liegen für das Jahr 2017 noch keine Daten vor. Linken-Sozialexpertin Zimmermann fordert trotz des Rückgangs Konsequenzen. "Zwangsräumungen in die Wohnungslosigkeit müssen verboten werden", sagte sie dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Räumungen seien auch ein Instrument zur Durchsetzung von Mietsteigerungen und Gewinnmaximierung am Wohnungsmarkt, auf Kosten der Mieterinnen und Mieter. "Das Recht auf Wohnen ist ein Menschenrecht. Es muss ins Grundgesetz aufgenommen und ein einklagbares Recht werden", so Zimmermann weiter. "Wir brauchen dringend eine soziale Wohnungspolitik. Eine neue Bundesregierung muss hier einen Schwerpunkt setzen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur