Erstmals absolute Mehrheit für volle Cannabis-Legalisierung
Erstmals spricht sich laut Umfrageinstitut Infratest eine absolute Mehrheit der Deutschen für eine weitergehende Legalisierung von Cannabis aus, also eine regulierte Abgabe an Erwachsene, wie sie ursprünglich im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung vereinbart war. Eine ähnlich große Mehrheit widerspricht den Plänen von CDU/CSU, den Besitz geringer Mengen Cannabis und den Eigenanbau einiger Pflanzen wieder als Straftat zu verfolgen.
Nach drei Jahren Stagnation der Zustimmung zur Legalisierung knapp
unterhalb von 50 Prozent klettere der entsprechende Wert nun auf 59
Prozent, wie der "Deutsche Hanfverband" am Freitag mitteilte, der die
Umfrage seit zehn Jahren regelmäßig bei Infratest in Auftrag gibt. Dies
sei überraschend, weil seit Antritt der Ampelregierung die Gegner der
Cannabislegalisierung wie Bundesärztekammer und Polizeigewerkschaften
regelmäßig mit hoher Medienreichweite Negatives über das diskutierte und
umgesetzte Cannabisgesetz (CanG) verbreitet hätten.
Besonders
groß ist die Zustimmung mit 78 Prozent unter Grünen-Wählern, dahinter
folgen SPD-Wähler mit 63 Prozent, und selbst unter AfD-Wählern sind mit
53 Prozent mehr Personen für eine Cannabis-Legalisierung als dagegen.
Die Ablehnung überwiegt bei BSW-Wählern (52 Prozent dagegen, 48 Prozent
dafür) und CDU/CSU-Wählern (53 Prozent dagegen, 46 Prozent dafür). Für
FDP- und Linke-Wähler wurden keine Zahlen veröffentlicht.
Weitere
Ergebnisse der Umfrage: 37 Prozent der Bundesbürger sind dafür, den
Besitz geringer Mengen wieder als Straftat zu verfolgen, 41 Prozent
wollen den Eigenanbau entsprechend verfolgen lassen.
Datenbasis: Infratest hatte vom 11. bis 16. Dezember bundesweit 1.003 Personen befragt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur