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Todesursachen 2022: Anteil der an COVID-19-Verstorbenen rückläufig

Archivmeldung vom 15.11.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.11.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Im Jahr 2022 sind in Deutschland 1 066 341 Menschen gestorben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 4,2 % oder 42 654 Verstorbene mehr als im Jahr 2021 (1 023 687 Verstorbene). Die häufigste Todesursache war wie schon in den Vorjahren eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Mit 358 219 Verstorbenen war gut ein Drittel (33,6 %) aller Sterbefälle darauf zurückzuführen, gefolgt von bösartigen Neubildungen (Krebs) mit 231 533 Verstorbenen und damit gut einem Fünftel (21,7 %) aller Sterbefälle. Eine COVID-19-Erkrankung, die im Jahr 2021 mit 6,9 % (71 331 Verstorbene) noch dritthäufigste Todesursache war, wurde bei 52 357 Verstorbenen beziehungsweise 4,9 % aller Sterbefälle als Grundleiden und damit als ausschlaggebende Todesursache festgestellt.

Anstiege bei Todesursachen wie Krankheiten des Atmungssystems, aber auch bei äußeren Ursachen wie Stürzen, Transportmittelunfällen und Suiziden

Während die Zahl der an COVID-19-Verstorbenen im Vorjahresvergleich zurückging, verstarben mehr Menschen an Krankheiten des Atmungssystems (+18 % auf 67 633 Sterbefälle). Entscheidend hierfür war der Anstieg der Zahl der an Grippe und Pneumonie (Lungenentzündung) Verstorbenen um 30,8 % gegenüber dem Vorjahr (2021: 14 137 Verstorbene; 2022: 18 498 Verstorbene). Laut den Influenza-Wochenberichten des Robert Koch-Instituts (RKI) wurde ab November 2022 bei Atemwegserkrankungen ein Niveau erreicht, das über dem Höhepunkt schwerer Grippewellen der Vorjahre lag.

Auch die Zahl der an psychischen oder Verhaltensstörungen Verstorbenen stieg im Jahr 2022 mit +14,7 % gegenüber dem Vorjahr stärker als die Gesamtzahl der Todesfälle. Insgesamt verstarben 68 777 Menschen an diesen Erkrankungen, davon waren 25 941 Männer und 42 836 Frauen. Demenzerkrankungen machten dabei über drei Viertel (77,5 % oder 53 323) der Sterbefälle in dieser Krankheitsgruppe aus.

Bei 4,5 % aller Sterbefälle des Jahres 2022 (47 912 Verstorbene) lag eine sogenannte äußere Ursache und damit eine nicht-natürliche Todesursache vor. Dies war eine Steigerung um 10,9 % gegenüber dem Vorjahr (2021: 43 200 Verstorbene). Den höchsten Anstieg in dieser Gruppe der Todesursachen hatten Stürze mit +11,7 % auf 20 311 Verstorbene im Jahr 2022. Auch Transportmittelunfälle, dazu zählen insbesondere Straßenverkehrsunfälle, nahmen um 8,0 % auf 3 141 Fälle zu. Durch einen Suizid beendeten 10 119 Menschen ihr Leben, fast drei Viertel (74 % oder 7504 Verstorbene) davon waren Männer und etwas mehr als ein Viertel (26 % oder 2 615 Verstorbene) waren Frauen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Suizide um 9,8 % (2021: 9 215 Fälle), allerdings lag der Anteil der Suizide an allen Todesursachen wie schon in den Vorjahren konstant bei etwa 1 %.

Methodische Hinweise:

COVID-19-Sterbefälle werden auf zwei Meldewegen erfasst: Zum einen über die amtliche Todesursachenstatistik, zum anderen über die Meldepflichten nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG). So basiert die amtliche Todesursachenstatistik auf den in den Todesbescheinigungen dokumentierten Grundleiden und Begleiterkrankungen der verstorbenen Personen, während das Robert Koch-Institut (RKI) und die Landesgesundheitsbehörden COVID-19-Sterbefallzahlen nach dem IfSG veröffentlichen.

Die Unterschiede in den beiden Dokumentationsformen führen dazu, dass die Fallzahlen der COVID-19-Sterbefälle in beiden Statistiken nicht identisch sind. Die Zahl für das Jahr 2022 in der Todesursachenstatistik erfassten Todesfälle mit COVID-19 als Grundleiden setzt sich zusammen aus 52 029 Fällen, die durch einen Labortest nachgewiesen wurden (Code ICD-U07.1), und aus 328 nicht durch Labortest nachgewiesen (Verdachts-)Fällen (Code ICD-U07.2).

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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