Mehr Schusswaffen in Deutschland registriert
Archivmeldung vom 16.01.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie Zahl der in Deutschland von Privatbesitzern registrierten Waffen ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Zum Jahresende waren 5,37 Millionen Schusswaffen beziehungsweise Waffenteile im Nationalen Waffenregister verzeichnet. Das waren rund 20.400 mehr als ein Jahr zuvor, wie aus Zahlen des Bundesinnenministeriums hervorgeht, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vorliegen. Die meisten davon (3,6 Millionen) waren Langwaffen, also etwa Jagdgewehre, Büchsen und Flinten. Dabei hat sich der Zuwachs noch etwas beschleunigt: Von 2015 auf 2016 hatte das Plus etwa 16.100 betragen.
Auffällig ist der starke Anstieg bei den sogenannten kleinen Waffenscheinen. Ende 2017 zählte das Waffenregister 557.560 solcher Genehmigungen zum Tragen von Schreckschusspistolen oder Pfefferspray, das entsprach einem Plus von etwas mehr als 87.800. Allerdings hat sich die Steigerungsrate inzwischen etwas abgeschwächt. Noch 2016 war die Zahl der Anträge - besonders nach den Übergriffen in der Kölner Silvesternacht - viel deutlicher gestiegen (um 183.830 Scheine).
Das Nationale Waffenregister (NWR) wurde 2013 in Betrieb genommen, um den legalen privaten Waffenbesitz in Deutschland einfacher erfassen zu können. Gespeichert sind Daten zu erlaubnispflichtigen Waffen wie Pistolen, Revolvern oder Gewehren.
Der Deutsche Schützenbund (DSB) mit 1,35 Millionen Mitgliedern nannte als Grund für den Zuwachs die zunehmende Attraktivität des Schießsports, der beliebt sei und nach den Erfolgen bei den Olympischen Spielen ein gutes Image habe. Der Deutsche Jagdverband (DJV) verweist auf die steigende Zahl von Jägern. Inzwischen besitzen nach Verbandsangaben mehr als 381.800 Deutsche einen Jagdschein.
Der Linken-Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko kritisierte die Zunahme der Schusswaffen und forderte: "Dieser Entwicklung müssen wir gegensteuern, denn mehr Waffen führen zu mehr Unsicherheit." Das sehe man etwa in den USA. Der Linken-Abgeordnete sagte: "Wir fordern Restriktionen, etwa höhere Hürden für Waffenbesitzkarte und Waffenschein."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)