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Erzeugerpreise September 2023: -14,7 % gegenüber September 2022

Archivmeldung vom 20.10.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im September 2023 um 14,7 % niedriger als im September 2022. Das war der stärkste Rückgang gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Im August 2023 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei -12,6 % gelegen. Die Entwicklung ist insbesondere auf einen Basiseffekt aufgrund des sehr hohen Preisniveaus im Vorjahr zurückzuführen. So waren die Erzeugerpreise im August und September 2022 infolge des Kriegs in der Ukraine so stark gestiegen wie noch nie seit Beginn der Erhebung (jeweils +45,8 % gegenüber dem Vorjahresmonat). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, gingen die Erzeugerpreise im September 2023 gegenüber dem Vormonat um 0,2 % zurück.

Hauptursächlich für den Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat waren die Preisrückgänge bei Energie. Vorleistungsgüter waren ebenfalls billiger als im Vorjahresmonat, hingegen waren Konsum- und Investitionsgüter teurer als im September 2022.

Rückgang der Energiepreise gegenüber Vorjahresmonat vor allem bedingt durch Preisrückgänge für Strom

Energie war im September 2023 um 35,3 % billiger als im Vorjahresmonat. Gegenüber August 2023 fielen die Energiepreise um 0,4 %. Sie waren nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 stark gestiegen und erreichten im September 2022 ihren historischen Höchststand. Im September 2023 hatten die Preisrückgänge für Strom den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei Energie. Die Preise für Strom fielen über alle Abnehmergruppen betrachtet gegenüber September 2022 um 46,2 % (-2,0 % gegenüber August 2023).

Erdgas in der Verteilung kostete im September 2023 über alle Abnehmergruppen hinweg 36,9 % weniger als im September 2022. Gegenüber dem Vormonat August 2023 fielen die Erdgaspreise um 0,6 %.

Mineralölerzeugnisse waren im September 2023 um 9,0 % billiger als im September 2022, gegenüber August 2023 stiegen diese Preise allerdings um 5,6 %. Leichtes Heizöl kostete 10,9 % weniger als ein Jahr zuvor (+11,4 % gegenüber August 2023). Die Preise für Kraftstoffe waren um 8,0 % niedriger (+4,4 % gegenüber August 2023).

Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 0,8 % höher als im September 2022 und sanken gegenüber August 2023 um 0,1 %.

Preisrückgänge bei Vorleistungsgütern vor allem durch Preissenkungen bei Metallen und chemischen Grundstoffen

Die Preise für Vorleistungsgüter waren im September 2023 um 4,2 % niedriger als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vormonat sanken sie um 0,2 %.

Der Preisrückgang im Vorjahresvergleich wurde vor allem durch die Preisentwicklung für Metalle und chemische Grundstoffe verursacht. Metalle waren 11,2 % billiger als im September 2022. Gegenüber dem Vormonat sanken die Metallpreise um 0,8 %. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen kosteten 18,5 % weniger als im September 2022. Die Preise für Betonstahl in Stäben sanken im Vorjahresvergleich um 33,8 %. Chemische Grundstoffe waren insgesamt 11,6 % billiger als im Vorjahresmonat. Besonders stark sanken die Preise gegenüber September 2022 für Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-42,9 %). Holz war 20,8 % billiger als im September 2022, Sekundärrohstoffe 14,0 %.

Hohe Preissteigerungen gegenüber September 2022 gab es dagegen bei Kalk und gebranntem Gips (+30,3 %), Transportbeton (+25,7 %), Zement (+23,1 %) und Hohlglas (+21,5 %). Baukies und natürliche Sande kosteten 17,0 % mehr.

Preisanstieg bei Verbrauchsgütern vor allem durch höhere Preise für Nahrungsmittel

Die Preise für Verbrauchsgüter waren im September 2023 um 5,3 % höher als im September 2022, sanken aber gegenüber August 2023 um 0,3 %. Nahrungsmittel waren 5,5 % teurer als im Vorjahr, auch hier sanken die Preise gegenüber August 2023 (-0,5 %). Besonders stark stiegen die Preise für Zucker (+84,7 % gegenüber September 2022). Verarbeitete Kartoffeln kosteten 28,5 % mehr als im September 2022, für Speiseeis stiegen die Preise um 18,5 % und für Obst- und Gemüseerzeugnisse um 17,2 %. Schweinefleisch war 12,1 % teurer als ein Jahr zuvor. Billiger als im Vorjahresmonat waren nicht behandelte pflanzliche Öle (-35,0 %), die Preise für Butter sanken um 32,6 %. Flüssige Milch war 8,6 % billiger als im September 2022, Kaffee 4,0 %.

Gebrauchsgüter waren im September 2023 um 4,7 % teurer als ein Jahr zuvor, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung bei Möbeln (+5,1 % gegenüber September 2022) und Haushaltsgeräten (+5,2 % gegenüber September 2022). Gegenüber August 2023 sanken Preise für Gebrauchsgüter um 0,1 %.

Investitionsgüter waren 4,8 % teurer als im Vorjahresmonat, insbesondere verursacht durch die Preissteigerungen bei Maschinen (+6,0 % gegenüber September 2022) sowie bei Kraftwagen und Kraftwagenteile (+3,9 % gegenüber September 2022). Gegenüber August 2023 stiegen die Preise für Investitionsgüter um 0,1 %.

Methodische Hinweise:

Der Index misst die Entwicklung der Preise für die im Bergbau, im Verarbeitenden Gewerbe sowie in der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Berücksichtigt werden dabei alle Steuern und Abgaben auf die Produkte außer der Mehrwertsteuer. Er stellt damit die Preisveränderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses dar. Erhebungsstichtag ist jeweils der 15. des Berichtsmonats.

Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte wird mit dem Berichtsmonat Januar 2024 auf das neue Basisjahr 2021 umgestellt. Die erste Veröffentlichung der Ergebnisse auf der neuen Basis wird im März 2024 erfolgen.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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