Fristlose Entlassung von zivilen Auszubildenden an der Ausbildungswerkstatt Flensburg
Archivmeldung vom 28.11.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Eltern von zwei Auszubildenden an der zivilen Ausbildungswerkstatt der Marine in Flensburg haben Anzeige bei der Polizei Flensburg erstattet. Sie werfen älteren Auszubildenden Mobbing und Drangsalierung ihrer Söhne vor. Die Polizei hat sogenannte Vorermittlungen aufgenommen.
Die Marine und die Wehrbereichsverwaltung Nord haben sofort nach Bekanntwerden der Vorwürfe gehandelt. Es wurden umfassende Zeugenbefragungen und arbeitsrechtliche Ermittlungen durchgeführt. Des Weiteren sind die vier unterschiedlichen Ausbildungsjahrgänge mit insgesamt 20 Teilnehmern räumlich voneinander getrennt worden. Drei zivile Auszubildende wurden von ihrer Ausbildung suspendiert, zwei davon in Folge der weiteren Untersuchungen später fristlos entlassen. Die zuständige Flensburger Polizei setzt ihre Ermittlungen fort.
Die Ausbildungswerkstatt der Marine in Flensburg mit einem zivilen Meister und zwei zivilen Gesellen gibt es seit 1984. Sie ist seit 2006 organisatorisch der Marineschule in Mürwik unterstellt und war zuvor in Olpenitz ansässig. In der dreieinhalbjährigen Lehrzeit qualifizieren sich die zivilen Auszubildenden zum Elektroniker für Geräte und Systeme. Die Ausbildung endet mit der Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer. Anschließend können die Absolventen in ihr Berufsleben starten.
Die Berufsausbildung an zivilen Ausbildungswerkstätten in der Bundeswehr erfolgt - wie in jedem anderen zivilen Betrieb - nach dem Berufsbildungsgesetz beziehungsweise der Handwerksordnung und der jeweiligen Ausbildungsordnung des einzelnen Ausbildungsberufs im dualen System. Zur Unterstützung der Bundesregierung beim Abbau der Jugendarbeitslosigkeit hat die Bundeswehr die Zahl der zivilen Ausbildungsplätze seit Jahren über ihren eigenen Bedarf hinaus erhöht und leistet damit einen bedeutenden Beitrag zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit.
Quelle: Deutsche Marine