Hightech-Gadget gegen Autobahnraser im Anmarsch
Archivmeldung vom 07.08.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGeschwindigkeitsverliebte Autobahnraser, die sich mittels sogenannter "GPS-Jammer" vor ungeliebten Radarkontrollen der Verkehrspolizei schützen wollen, sehen einer düsteren Zukunft entgegen. Ein britisches Unternehmen namens Chronos Technology hat nun ein neuartiges Gerät vorgestellt, das den illegalen Warnsystemen endgültig den Garaus machen soll. Das Hightech-Gadget, das von der Größe her in etwa einem iPad gleichkommt, könnte von Beamten bald ähnlich einer Radarpistole eingesetzt werden, um vorbeifahrende Autos schnell und zuverlässig nach verbotenen Radarwarntechnologien zu scannen. Erstmals lassen sich damit die Übeltäter auch punktgenau orten, versprechen zumindest die Hersteller.
"Die Verwendung von Radarwarnsystemen ist zu 100 Prozent illegal. Wer trotz des strengen Verbots derartige Produkte einsetzt, muss mit empfindlich hohen Strafen rechnen", erklärt Max Lang, Cheftechniker beim ÖAMTC, auf Nachfrage von pressetext. Den Autofahrern sei dieser Umstand durchwegs bewusst. "Ich glaube, dass die Verbreitung solcher Geräte deshalb eher gering ist. Wir haben in der Vergangenheit eine Umfrage gemacht, die gezeigt hat, dass Radarwarnsysteme eigentlich kein Thema bei den österreichischen Autofahrern sind", betont der Experte, der in diesem Zusammenhang darauf verweist, dass die Tempoentwicklung auf den Autobahnen aktuell eher zurückgeht. "Wer sich an das Tempolimit hält, braucht das nicht", so Lang.
Genaue Identifizierung
"Derzeit haben Strafverfolgungsbehörden eine Reihe verschiedener Geräte zur Verfügung, um GPS-Jammer aufspüren zu können. Die existierenden Systeme können aber lediglich die Präsenz eines Störgerätes anzeigen und nicht, wo sich dieses genau befindet", erläutert Ian Cotts, Navigation Engineer bei Chronos, gegenüber dem NewScientist die wesentliche Neuerung. Mit der hauseigenen Entwicklung, dem "GPS Jammer Detector and Locator System", sei dies nun erstmals punktgenau möglich. "Das Gerät schafft es sogar, ein Auto, das über einen GPS-Jammer verfügt, in einem mehrstöckigen Parkhaus zu identifizieren. Dies gilt auch dann, wenn es sich um ein portables Modell handelt, das ein Fahrer in seine Hosentasche stecken kann, wenn er sein Auto verlässt", schildert Cotts.
Wie das von Chronos entwickelte System technologisch konkret funktioniert, wird von dem britischen Unternehmen nicht verraten. Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass hierbei ein spezielles Triangulierungsverfahren zum Zug kommt, mit dem sich das 1,5-Gigahertz-Signal eines herkömmlichen GPS-Jammers orten und eingrenzen lässt. Die Störgeräte sind im Web bereits ab 30 Pfund (rund 35 Euro) zu haben. Für die Anschaffung eines GPS Jammer Detector and Locator Systems werden 1.600 Pfund (rund 1.852 Euro) veranschlagt.
Prinzipielle Gefahrenquelle
Laut einem aktuellen Bericht britischer Behörden stellen GPS-Jammer längst nicht nur auf den Autobahnen ein ernstzunehmendes Problem dar. Sie gelten prinzipiell als Gefahrenquelle für verschiedene GPS-basierte Technologien und Dienste. Als Beispiel wird etwa auf einen entsprechenden Zwischenfall am Newark Liberty International Airport verwiesen. An dem betreffenden Flughafen soll es im Jahr 2010 an einem einzigen Tag gleich zu zwei Störungen gekommen sein. Als Ursache konnte ein Autofahrer ausgemacht werden, der auf der nahegelegenen Autobahn ein Radarwarngerät benutzte, um trotz deutlich überhöhter Geschwindigkeit den drohenden Strafen zu entgehen.
Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner