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NABU warnt Unternehmen vor dem Kauf von RECS-Ökostrom

Archivmeldung vom 11.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Immer mehr große Unternehmen setzen in Deutschland auf Ökostrom. So haben kürzlich beispielsweise der Autobauer Ford, die Lebensmittelkette REWE oder die Deutsche Telekom die Vollversorgung mit Ökostrom verkündet. "Wir begrüßen diese Entwicklung, sofern Unternehmen auf seriöse Produkte und nicht nur auf den Imagefaktor achten", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

In der aktuellen Klimadiskussion könne beim Kunden zu Recht punkten, wer vorgibt, seinen Strombezug über erneuerbare Energien zu decken.

Allerdings sei der Umwelt nicht bei allen Ökostromprodukten gedient. Viel zu oft werde sogenannter "RECS-Strom" verwendet. Dabei kauft beispielsweise ein konventioneller Anbieter an der Strombörse Strom aus Atomkraftwerken. Anschließend "veredelt" er den Atomstrom mithilfe eines RECS-Zertifikats. Viele Unternehmen glauben und suggerieren ihren Kunden, dass sie nun das Klima entlasten und den Ausbau von Strom aus erneuerbaren Energien fördern. Die Wirklichkeit sieht anders aus, da der Ökostromanteil insgesamt unverändert bleibt. Schlimmer noch: Unternehmen, die wirklich etwas für die Umwelt tun wollen, gehen seriösen Anbietern zunächst verloren.

Miller: "RECS-Zertifikate sind Etikettenschwindel und bringen dem Klima nichts. Sie sind lediglich eine preiswerte Methode, Strom grün einzufärben. Wer Strom aus norwegischer Wasserkraft einkauft, diesen hier als Ökostrom anbietet und gleichzeitig Atomkraftwerke betreibt, leistet keinen Beitrag zur dringend notwendigen Energiewende."

Ein RECS-Zertifikat suggeriert fälschlicherweise, dass die Atmosphäre von einer gewissen Menge Kohlendioxid entlastet wird. Der NABU lehnt diese Ökostrom-Masche ab. Unternehmen sollten die Finger davon lassen, wenn sie nicht mit diesen zweifelhaften Produkten in einen Topf geworfen werden wollen. Der Stromverbrauch großer Unternehmen ist  meist sehr hoch. Umso wichtiger ist es, dass sie Stromangebote wählen, die einen echten Umweltnutzen haben, d.h. mit denen der Ausbau der erneuerbaren Energien nachweisbar verbunden ist und deren Strom nicht in Atom- und Kohlekraftwerken erzeugt wird.

Quelle: NABU

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