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Umfrage: Deutsche fühlen sich wieder freier als 2021

Archivmeldung vom 28.12.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Lockerungen / Pseudofreiheit (Symbolbild)
Lockerungen / Pseudofreiheit (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Das Freiheitsgefühl der Deutschen hat sich nach einem Tiefpunkt im zweiten Corona-Jahr 2021 in diesem Jahr wieder etwas verbessert, liegt aber nach wie vor auf niedrigem Niveau: Weniger als die Hälfte der Deutschen fühlt sich vollkommen oder sehr frei. Zugleich sind die Identifikation mit dem Staat und die Zufriedenheit mit der Demokratie bundesweit auf den tiefsten Wert seit zehn Jahren gesunken.

Das geht aus den Ergebnissen einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) und des Forschungsinstituts "Media Tenor" hervor, über die das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet.

Demnach ist der Anteil der Befragten, die ihr gegenwärtiges Leben als vollkommen oder sehr frei empfinden, gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen: von 36 Prozent Ende 2021 auf nun 45 Prozent. Bei der letzten Befragung vor der Corona-Pandemie hatte der Wert mit 51 Prozent seinen höchsten Stand seit dem Jahrtausendwechsel erreicht. Eher unfrei - mit einer Selbsteinstufung von 4, 3, 2 oder 1 auf einer 10-stufigen Skala - fühlen sich derzeit laut der aktuellen Umfrage 13 Prozent der Befragten. Der Durchschnittswert auf der Skala beträgt derzeit 6,8 von 10 Punkten, im Vergleich zu 6,4 im Vorjahr und 7,7 im Jahr 2 017. Im Schnitt unterscheiden sich West- und Ostdeutschland in diesem Jahr kaum, mit 6,9 im Westen und 6,5 im Osten. In der Einschätzung zur Frage, wie frei man in Deutschland seine politische Meinung äußern kann, gibt es dagegen große Ost-West-Unterschiede. Insgesamt ist das subjektive Gefühl der Meinungsfreiheit gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen - bewegt sich aber nach wie vor auf niedrigem Niveau: So stimmen derzeit 48 Prozent der Befragten der Aussage zu, man könne frei reden - gegenüber 45 Prozent im Jahr 2021, aber im Vergleich zu 78 Prozent im Jahr 1990 und noch 66 Prozent im Jahr 2017.

Dabei haben in Westdeutschland 52 Prozent das Gefühl, frei reden zu können, im Osten dagegen nur 34 Prozent. Bundesweit leicht gesunken ist die Identifikation mit dem Staat. Der Aussage, "der Staat, das sind wir alle" und dass es "an uns Bürgern liegt, wie sich Deutschland entwickelt", stimmen insgesamt 43 Prozent der Befragten zu. Im Vorjahr waren es noch 47 Prozent, vor zehn Jahren lag die Zahl mit 37 Prozent allerdings noch tiefer als derzeit. Die Meinung, "wir Bürger haben wenig Einfluss darauf, wie sich der Staat entwickelt", vertreten derzeit 46 Prozent, etwas mehr als die 42 Prozent vom Vorjahr. Vor zehn Jahren sahen es allerdings noch 54 Prozent der Befragten so. Sehr zufrieden mit dem Funktionieren der Demokratie in Deutschland ist bundesweit derzeit nur noch gut ein Zehntel der Befragten (12,6 Prozent) und damit der kleinste Teil seit 2006, als der Wert bei 10 Prozent lag. In Ostdeutschland gaben nur 5,5 Prozent der Befragten an, "sehr zufrieden" zu sein, als "einigermaßen zufrieden" bezeichneten sich 40 Prozent.

Datenbasis: Für den "Freiheitsindex Deutschland 2022", der am Donnerstag (29.12.) veröffentlicht werden soll, hat das IfD im November und Dezember 1.006 Menschen ab 16 Jahren in Deutschland befragt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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