Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Vermischtes Forscher erstellen Liste der teuersten Verbrechen

Forscher erstellen Liste der teuersten Verbrechen

Archivmeldung vom 09.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Verbrechen kommen der Gesellschaft teuer zu stehen. Sie verursachen Kosten, die weit über die Geldsumme hinausgehen, wegen der sie meist begangen werden. Soziologen der Iowa State University haben diesen Aufwand näher unter die Lupe genommen und analysiert, welche Verbrechen aus rein finanzieller Sicht die schlimmsten sind. Ein Mord kommt mit rund 17 Mio. Dollar am teuersten, gefolgt von Vergewaltigung, Raubüberfall, schwerer Misshandlung und Einbruchsdiebstahl, berichten die Forscher im "Journal of Forensic Psychiatry & Psychology".

Was dabei ins Gewicht fällt, ist eine ganze Palette teils versteckter Folgekosten. Dazu gehört einerseits der Schaden, den das Opfer selbst trägt, der Aufwand für das Strafrechtssystem, sowie schließlich der zu erwartende Verlust an Produktivität auf Seiten des Opfers als auch des Täters selbst. Berücksichtig man dies alles, so kommt jeder Mord auf durchschnittlich 17,25 Mio. Dollar Gesamtkosten, Vergewaltigung auf 449.000 Dollar, der Raubüberfall auf 336.000 Dollar, schwere Misshandlung auf 145.000 Dollar und ein Einbruch immerhin auf 41.000 Dollar.

Dass so eine Sichtweise von schrecklichen Verbrechen abstoßend wirkt, gibt auch Studienleiter Matt DeLisi selbst zu. "Ein Mord kostet vor allem ein Menschenleben. Dennoch helfen solche Berechnungen, den gesellschaftlichen Nutzen von gut gemachter Präventionsarbeit zu verdeutlichen. Kann man durch derartige Maßnahmen verhindern, dass sich solche Taten überhaupt zutragen, so rentiert sich das allemal, auch wenn die Maßnahmen sehr teuer wäre. In Wahrheit sind die meisten Präventionsprogramme jedoch schockierend billig", so der Soziologe.

Unbekannte Kosten

Skeptisch über diese Zahlen äußert sich der Kriminologe Martin Kilias von der Universität Zürich http://www.rwi.uzh.ch. "Derartige Cost-of-Crime-Berechnungen gehen teils von waghalsigen Annahmen aus, die man schwer nachprüfen kann. Dass die tatsächlichen Gesamtkosten hoch sind, steht jedoch außer Zweifel", so der Experte im pressetext-Interview. Welchen Aufwand Verbrechen und das Strafrechtssystem verursachen, sei weitgehend unbekannt. "Allein was ein Hafttag in Wahrheit kostet, weiß niemand. Man müsste ja schon bei den Baukosten für die Gefängnisse zum Zählen anfangen."

Quelle: pressetext.schweiz Johannes Pernsteiner

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte hoheit in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige