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Gesellschaft DGPPN gegen Erfassung psychisch kranker Straftäter

Freigeschaltet am 24.01.2025 um 06:43 durch Sanjo Babić
Panik, Paranoia, Angststöhrung, Psychose (Symbolbild)
Panik, Paranoia, Angststöhrung, Psychose (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /SB

Die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde, Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank, hat sich gegen die Einführung eines Registers für psychisch kranke Straftäter ausgesprochen. "Die Diskussion um eine zentrale Erfassung von Menschen mit psychischen Erkrankungen befördert Vorurteile und vergrößert bei den Betroffenen die Angst vor Stigmatisierung", sagte sie dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

"Je größer die Angst vor Stigmatisierung, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen frühzeitig psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung in Anspruch nehmen." Wenn Psychiater und Therapeuten Hinweise darauf erhielten, dass ein Patient eine Gefahr für sich oder andere darstelle, könnten sie auch heute schon tätig werden und Menschen auch gegen ihren Willen in einem Krankenhaus oder einer Einrichtung unterbringen.

"Menschen mit psychischen Erkrankungen sind als Gesamtgruppe nicht gewalttätiger als Menschen ohne psychische Erkrankungen", hob Gouzoulis-Mayfrank hervor. "Allein aus der Tatsache, dass ein Mensch eine psychische Erkrankung hat, lässt sich keine Gefährdung ableiten", sagte sie.

Nur bestimmte psychische Erkrankungen gingen mit einem erhöhten Risiko für Gewalttaten einher "und das auch nur unter bestimmten Bedingungen und wenn die Erkrankung nicht behandelt wird." Im Einzelfall sei eine solche Gefährdung jedoch schwer bis unmöglich vorhersagbar. "Wichtig ist es, dass Menschen, die ohne Behandlung ein erhöhtes Risiko für Gewalttaten aufweisen, frühzeitig eine koordinierte und intensive Therapie erhalten", sagte die Psychiaterin. Das gelte natürlich auch für Geflüchtete.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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