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Zahl der Gewaltdelikte in Rheinland-Pfalz hat zugenommen - LKA RP sieht Zusammenhang mit Zuwanderung

Archivmeldung vom 25.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Martin Schemm / pixelio.de
Bild: Martin Schemm / pixelio.de

Nach dem Mord an einem 15-jährigen Mädchen in Kandel, mutmaßlich durch ihren afghanischen Freund, stellt sich die Frage, ob der kulturelle Hintergrund des Täters eine Rolle gespielt haben könnte. Die zuständige Staatsanwaltschaft hat dafür bislang keine Hinweise, sondern ermittelt in alle Richtungen nach einem Tatmotiv.

Nach Aussage des Landeskriminalamts hat die Zahl der Gewaltdelikte in Bund und Land in den vergangenen Jahren zugenommen. Das sagt Hartmut Staudt vom Landeskriminalamt gegenüber "Zur Sache Rheinland-Pfalz": "Wir müssen feststellen, bundesweit, aber auch in Rheinland-Pfalz, dass die Zahl der Gewaltdelikte, und da fallen dann auch die Tötungsdelikte drunter, zugenommen haben, insbesondere in der zweiten Hälfte 2015 bis heute. Und da spielen natürlich die Zuwanderer, insbesondere auch die Gruppe der 14- bis 30-Jährigen in etwa, eine doch große Rolle".

Staudt sieht auch einen Zusammenhang zwischen den Taten und der kulturellen Prägung der Täter: "Ich denke, dass die kulturelle Prägung eine überragende Rolle spielt, weil diese Menschen aus Kulturkreisen kommen, wo der Ehrbegriff eine ganz andere Rolle spielt als bei uns. Das ist eine tradierte Begrifflichkeit, die bei uns in den Hintergrund getreten ist, aber in den islamisch geprägten Ländern eigentlich noch eine große Rolle spielt. Da steht die Ehre der Familie ganz weit vorne und wenn dagegen verstoßen wird, die Ehre in Gefahr ist oder auch verletzt wird aus Sicht desjenigen - dann führt das zu entsprechenden Reaktionen bis hin zu Tötungsdelikten."

Auch die Gründerin der Hilfsorganisation SOLWODI (Solidarity with Women in Distress), Dr. Lea Ackermann, macht bei ihrer Arbeit immer wieder die Erfahrung, dass der kulturelle, religiöse und teils archaische Hintergrund der Täter eine Rolle bei Gewalttaten spielt. Gegenüber "Zur Sache Rheinland-Pfalz" sagte Lea Ackermann: "Wenn Männer aus ihren Kulturen gewohnt sind, dass sie das Sagen haben, dass sie die Frauen einsperren können, dass sie die Frau schlagen können; dass das nie eine Konsequenz hat, dann behandeln sie die Frauen so, auch wenn sie bei uns sind." In diesen Gesellschaften gebe es, so Ackermann, eine eindeutige Rollenverteilung: "Es ist ganz klar. Der Mann hat das Bestimmen, die Frau hat sich dem unterzuordnen."

Ob der kulturelle Hintergrund im Falle des ermordeten Mädchens in Kandel eine Rolle gespielt hat, ist noch vollkommen offen. Die zuständige Integrationsministerin Anne Spiegel (Bündnis 90/Grüne) sagte gegenüber "Zur Sache Rheinland-Pfalz": "Ich würde hier noch gerne die staatsanwaltlichen Ermittlungen abwarten, die sich genau mit solchen Fragestellungen beschäftigen. Aber mir ist es wichtig, als Frauenministerin klar zu machen, dass Gewalt in engen, sozialen Beziehungen nach wie vor ein großes Problem in unserer Gesellschaft ist, ganz gleich aus welchem Kulturkreis die Menschen kommen."

Ein ausführlicher Beitrag zum Thema folgt heute Abend im landespolitischen Magazin "Zur Sache Rheinland-Pfalz" ab 20:15h im SWR Fernsehen.

Quelle: SWR - Südwestrundfunk (ots)

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