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Tönnies-Schlachthof wegen Corona dicht: Kein Platz für 100 000 Schlachtschweine

Archivmeldung vom 01.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Tönnies Fleischwerk in Rheda-Wiedenbrück
Tönnies Fleischwerk in Rheda-Wiedenbrück

Foto: Daidalus
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) hat Klarheit darüber gefordert, wann der Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück wieder den Betrieb aufnehmen kann.

ISN-Geschäftsführer Torsten Staack appellierte in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) an den Konzern, die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen sowie die lokalen Behörden: "Die Schweinehalter müssen das dringend wissen, wir brauchen schnell ein klares Signal, sonst droht auf Sicht ein großes Tierschutzproblem in den Ställen."

Laut Staack werden am Standort in Rheda-Wiedenbrück zwischen 12 und 14 Prozent der deutschen Schweine geschlachtet. Weil der Betrieb nach dem Corona-Massenausbruch unter Arbeitern aber derzeit stillgelegt ist und auch andere Schlachthöfe nur reduziert arbeiten, gebe es derzeit deutschlandweit Verarbeitungsengpässe. "In der Woche stauen sich derzeit insgesamt etwa 100 000 Schweine an, die nicht wie geplant geschlachtet werden können", so Staack weiter.

Für Schweinemäster bedeute das "massive finanzielle Verluste". Aber gerade bei den Sauenhaltern verschärfe sich die Situation erheblich, die normalerweise die Ferkel an die Mäster liefern. Aufgrund des Rückstaus bei Schlachtschweinen fehlte es an Kapazitäten in den Mastbetrieben. Sauenhalter stünden somit "in Kürze" vor dem Problem, dass sie keine Abnehmer mehr für ihre Ferkel fänden, warnte Staack in der "NOZ". Für eine eigene Aufzucht der Schweine fehlen den meist spezialisierten Betrieben die Stallkapazitäten.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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