Umwelthilfe: 120 Städte interessiert an Einweg-Verpackungssteuer
120 Städte haben laut der Deutschen Umwelthilfe Interesse signalisiert, eine kommunale Steuer auf Einwegverpackungen einzuführen. Das ergaben Umfragen der Umweltlobbyorganisation in den vergangenen beiden Jahren, über deren Auswertung das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet.
Demnach gaben fast 50 Städte zudem an, die Beschwerde vor dem
Bundesverfassungsgericht abwarten zu wollen. Vor wenigen Tagen hatten
die Karlsruher Richter entschieden, dass die Tübinger Verpackungssteuer
mit dem Grundgesetz vereinbar ist.
DUH-Bundesgeschäftsführerin
Barbara Metz hofft jetzt, dass weitere Städte dem Tübinger Beispiel
folgen und eine solche Steuer einführen. "Die Vermüllung von Straßen,
Plätzen und Parks in Städten ärgert die Menschen tagtäglich und belastet
unsere Umwelt", sagte sie. Während die Bundesregierung untätig bleibe,
könnten die Städte und Gemeinden sich nun selbst gegen Einweg-Müll
wehren.
"Durch den Beschluss des Bundesverfassungsgerichts haben
sie endlich rechtliche Klarheit, Unternehmen für deren Einweg-Müll in
die Verantwortung zu nehmen und für mehr Umweltgerechtigkeit zu sorgen",
so Metz. Sie rief Bürger dazu auf, ihre Stadt oder Gemeinde zu nennen,
um gemeinsam mit der DUH einen Antrag auf Einführung der Steuer stellen
zu können.
"Jede weitere kommunale Einwegverpackungssteuer wird
den Druck auf die Bundesregierung erhöhen, eine bundesweit einheitliche
Einwegabgabe einzuführen", so Metz. Sie erwarte insbesondere von den
Städten, die bereits Interesse signalisiert hätten, dass sie nun Ernst
machen und Verpackungssteuern einführen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur