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Anführer indigener Proteste gegen Bergbauunternehmen entführt

Archivmeldung vom 10.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Lodu Sikaka wurde von bewaffneten Männern entführt. Bild: Survival
Lodu Sikaka wurde von bewaffneten Männern entführt. Bild: Survival

Zwei Anführer einer indigenen Protestbewegung gegen eine Kontroverse Mine in Indien wurden entführt. Nach lokalen Berichten fehlt von den zwei Männern jede Spur. Lodu (Lado) Sikaka und Sena Sikaka, zwei Dongria Kondh Männer aus Odisha im Osten Indiens, führen den friedlichen Widerstand ihres Volkes an, gegen eine von Vedanta Resources geplante Bauxitmine auf dem Land der Dongria Kondh.

Berichte aus der Region weisen darauf hin, dass die beiden Männern in ihrem Dorf in einen Hinterhalt gelockt und unter vorgehaltenen Waffen in ein Fahrzeug gedrängt wurden, welches daraufhin verschwand. Seit dem fehlt von den Männer jede Spur. Es wird nicht angenommen, dass sie auf der lokalen Polizeistation festgehalten werden.

Erst gestern wurde ein Interview mit Lodu Sikaka, in dem er sich gegen die Mine aussprach, bei ZDF heute gezeigt.

Die lokale Bevölkerung berichtet, dass Paramilitärs erst letzten Monat die Dörfer der Männer durchkämmten, und dass Sena Sikaka von Angreifern zusammengeschlagen wurde. Im gleichen Monat wurde in einem anderen Dorf die Leiche eines indigenen Anführers gefunden. Die Todesursache des Mannes bleibt rätselhaft. Erst am Vortag seines Todes traf er sich mit einem Team der Regierung, die den Fall Vedanta untersucht.

Die Ursache dieser Probleme ist ein geplanter Tagebau auf dem Niyam Dongar Berg auf dem Land der Dongria Kondh. Die Mine ist ein gemeinsames Projekt des FTSE 100 Unternehmens Vedanta Resources und des indischen Bundesstaates Odisha.

Im Dezember erklärte Lodu gegenüber Survival: „Wir haben immer von unserem Niyam Dongar gelebt. Er ist unsere Tradition. Und er ist unsere Zukunft. Wir sagen Vedanta: Wenn das gesamte Universum käme um uns von Vedanta zu überzeugen, würden wir diese Mine trotzdem nicht erlauben.“

Der geplante Tagebau hat bereits viel Kritik auf sich gezogen. Ein Expertenteam der indischen Regierung erklärte, dass die Mine „zur Zerstörung der Dongria Kondh“ als indigene Gruppe führen könnte. Eine Reihe von Investoren, unter anderem die Church of England haben ihre Anteile an Vedanta inzwischen verkauft. Die britische Regierung hat zudem erklärt, dass das Unternehmen die Rechte der Dongria verletzt hat.

Stephen Corry, Direktor von Survival, sagte: „Wo ist Lodu Sikaka? Es ist abscheulich, dass ein Mann, der sich für sein Land und seine Gemeinde einsetzt, in der größten Demokratie der Welt auf diese Art „verschwinden“ kann.“

Quelle: Survival Deutschland

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