Lufthansa-Chef will Landebahn-Eröffnung verschieben
Archivmeldung vom 17.10.2011
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtLufthansa-Chef Christoph Franz fordert, die für Freitag dieser Woche geplante Inbetriebnahme einer neuen Landebahn am Frankfurter Flughafen vorerst zu verschieben. Das erklärt der Top-Manager in einem Interview mit dem Hamburger Nachrichten-Magazin "Der Spiegel".
Am Dienstag vergangener Woche hatte das hessische Verwaltungsgericht entschieden, dass nach der Eröffnung der neuen Piste auf Deutschlands größtem Airport, anders als bisher, zwischen elf Uhr abends und fünf Uhr morgens keine Starts und Landungen mehr stattfinden dürfen. Die Entscheidung, so Franz, sei "völlig unverständlich" und "ein klarer Rückschlag für den Standort Deutschland".
Betroffen sei vor allem die Fracht, die sich "teilweise andere Wege über ausländische Flughäfen suchen" werde. Deshalb habe die Lufthansa den Flughafen aufgefordert, die neue Landebahn erst dann in Betrieb zu nehmen, wenn demnächst auch das Bundes - verwaltungsgericht über die Nachtflugregelung entschieden hat. Die Gefahr einer Rezession sieht der Lufthansa-Chef derzeit nicht.
Deutliche Kritik übt Franz an der niedrigen Bewertung seines Unternehmens an der Börse. "Allein der Buchwert unserer Flugzeuge ist zurzeit fast dreimal so hoch wie der Gegenwert des gesamten Konzerns, gemessen am Aktienkurs," rügt der Lufthansa-Chef. "Das ist schon bizarr."
Quelle: dts Nachrichtenagentur