Suchterkrankungen: Personal in Gastronomie besonders gefährdet
Archivmeldung vom 22.11.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithDie Gefahr einer Suchterkrankung ist für Beschäftigte in der Gastronomie und in Beherbergungsbetrieben besonders hoch. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ) unter Berufung auf den aktuellen Morbiditäts- und Sozialatlas des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung.
Demnach lag die Rate für eine Suchterkrankung im Zusammenhang mit Alkohol, Drogen oder Medikamenten in den beiden genannten Branchen des Gastgewerbes im Jahr 2021 bei rund 194 Fällen pro 10.000 Einwohnern in Niedersachsen. Dahinter folgen Beschäftigte des Bereichs Bergbau, Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung und Baugewerbe mit rund 156 Fällen. Am geringsten ist das Risiko einer Abhängigkeit in Berufen für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei mit rund 90 Fällen pro 10.000 Einwohnern.
Der Analyse der Barmer Niedersachsen/Bremen zufolge sind die Raten von Suchterkrankungen von Beschäftigten in der Gastronomie- und Beherbergungsbranche regional sehr unterschiedlich. Während die Rate in Niedersachsen im Jahr 2021 im Vergleich zum Bundesschnitt (183 Fälle pro 10.000 Einwohner) mit einem Wert von rund 194 noch moderat ausfällt, ist sie in ostdeutschen Ländern wie Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen mit Werten von rund 244 und rund 226 überdurchschnittlich hoch, in Bremen mit 274 sogar am höchsten.
Auf Kreisebene treten Fälle bundesweit besonders oft im Kreis Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Wert von 329 je 10.000 Einwohner auf. Das ist der bundesweit höchste Wert unter allen Landkreisen und kreisfreien Städten, wie die NOZ berichtet. Die geringste Zahl an Erkrankungen verzeichnet der Kreis Würzburg in Bayern mit einem Wert von 95 je 10.000 Einwohner. Den höchsten Wert in Niedersachsen verzeichnete Salzgitter mit 216 je 10.000 Einwohner, der niedrigste Wert lag mit 125 je 10.000 Einwohner in Vechta vor.
Die Barmer hat nach eigenen Angaben in Niedersachsen rund 800.000 Versicherte, etwa 350.000 davon sind erwerbstätig. Die Krankenkasse ist damit in Niedersachsen die drittgrößte Kasse nach der AOK und der Techniker Krankenkasse (TK).
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)