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Hattingen: 40 Einsatzkräfte gehen ins Feuer

Archivmeldung vom 21.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Jens Herkströter
Bild: Jens Herkströter

Richtig heiß wurde es gestern für 40 ehrenamtliche Einsatzkräfte der Hattinger Feuerwehr. Gerade für junge Einsatzkräfte ist die Heiß- oder Realbrandausbildung ein wichtiges Element um sie auf ihre Aufgaben optimal vorzubereiten. Aber auch für erfahrene Einsatzkräfte bringt diese Ausbildung große Vorteile um Erlerntes zu optimieren und zu intensivieren.

Bild: Jens Herkströter
Bild: Jens Herkströter
Bild: Jens Herkströter
Bild: Jens Herkströter

Aus diesen Gründen hat die Ausbildungsabteilung der Feuerwehr Hattingen in diesem Jahr erstmal Einsatzkräfte zur Training Base nach Weeze entsandt. Auf dem ehemaligen Stützpunkt der Royal Airforce am Niederrhein stehen ganze Straßenzüge, Fahrzeuge und Sonderbauten zum Üben zur Verfügung. Die einzelnen Objekte werden mit realen Bränden aus Feststoffen (Holzpaletten) für die Einsatzkräfte vorbereitet. So werden nicht nur eine realistische Temperatur sondern auch die sehr eingeschränkten Sichtverhältnissen bestmöglich simuliert.

Am gestrigen Samstag brachen 40 ehrenamtliche Kräfte mit 8 Einsatzfahrzeugen um 6 Uhr nach Weeze auf. Nach einer allgemeinen Einweisung in die Anlage sowie das Erklären wichtiger Verhaltensweisen ging es "ins Feuer".

Eingeteilt in vier Teams mit je einem Löschfahrzeug ging es auf Trainingsgelände.

Rauch steigt aus dem Fenster eines Einfamilienhauses auf. Der Einsatzleiter wird schon vom "Anrufer" erwarten. Nach der Abfrage relevanter Informationen werden die Einsatzkräfte unter schwerem Atemschutz in das Gebäude entsandt. Das richtige Vorgehen zum Schutz der eigenen Sicherheit ist bei der Realbrandausbildung elementar. Auch wenn bei jeder Einsatzübung mehrere Ausbilder im Gebäude eingesetzt sind, darf das Szenario nicht unterschätzen werden.

Schnell ist der erste Brandherd gefunden, aber es gilt auch noch die vermissten Personen zu finden. Daher geht ein Team zur Menschenrettung vor während ein weiterer Trupp das Feuer kontrolliert. "Das Feuer lesen" um hieraus die weitere Taktik abzuleiten ist eines der vorrangigen Übungsziele. Dabei werden die vorgehenden Teams durch Ausbilder begleitet und in der Lage geschult. Schnell wird den eingesetzten Team klar, dass es sich nicht nur um ein gemütliches Kaminfeuer handelt. Die Temperaturen verlangen sowohl den Einsatzkräften als auch dem Material einiges ab. Die Belastungsgrenzen sind spürbar.

Nach 20 kräftezehrenden Minuten ist der erste Einsatz erfolgreich abgearbeitet. Es folgt eine ausführliche Nachbesprechung bevor es darum geht, die Einsatzbereitschaft wieder herzustellen. Es warten schließlich noch weitere Einsatzszenarien auf die ehrenamtlichen Brandschützer.

Höhepunkt des Tages war die Abschlussübung mit allen vier Einheiten an einem großen Gebäude. Hier wurde den Einsatzkräften nochmal alles abverlangt. Die Führungskräfte mussten einzelne Einsatzabschnitte bilden und koordinieren. Die eingesetzten Teams mussten mehrere Menschen aus dem verrauchten und brennenden Gebäude retten. Dazu wurden tragbare Leitern eingesetzt und auch eine Brandbekämpfung von außen durchgeführt.

Um 16 Uhr war Übungsende aber noch lange kein Feierabend. Mehrere hundert Meter Schlauchmaterial musste aufgeräumt und der späteren Reinigung zugeführt werden. Über 30 Atemschutzgeräte wurden zunächst verladen und mussten später wieder vollständig gereinigt, gefüllt und geprüft werden. Auch sämtliche Einsatzkleidung musste gewaschen und wieder einsatzbereit gemacht werden. Und nicht zuletzt galt es auch die Fahrzeuge neu zu bestücken, damit diese für Einsätze wieder zur Verfügung stehen.

Erst gegen 21.30 konnten die Teilnehmer in den wohlverdienten Feierabend gehen. Die Nacharbeiten werden noch einige Tage in Anspruch nehmen.

Auch wenn es ein langer und anstrengender Tag war, waren sich alle Teilnehmer einig, dass es eine wichtige und wertvolle Ausbildungseinheit war. Dafür haben alle sehr gern ihre Freizeit aufgewandt. Dieses Engagement zum Schutz der Hattinger Bevölkerung kann man gar nicht hoch genug bewerten. In der heutigen Zeit ist ehrenamtliches Engagement leider keine Selbstverständlichkeit mehr. Um so bemerkenswerter ist es, dass es immer wieder Menschen gibt, die bereit sind, sich für ihre Mitmenschen einzusetzen.

Ein Dank ging auch an die Ausbildungsabteilung die die Planung im Vorfeld übernommen und die Teilnehmer den gestrigen Tag vor Ort begleitet hat.

Damit war diese Ausbildungseinheit ein weiterer Baustein im Aus- und Fortbildungskonzept der Feuerwehr Hattingen. Bereits im Sommer wurden alle Einsatzkräfte über mehrere Wochen in der Vegetationsbrandausbildung geschult.

Zwei Wochen vor den gestrigen Teilnehmern aus dem Ehrenamt war bereits eine hauptamtliche Wachabteilung auf dem Trainingsgelände.

Diese wichtige Ausbildung soll schrittweise für alle haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte angeboten werden um diese optimal auf ihre Einsätze vorzubereiten und den Hattinger Bürgerinnen und Bürgern in Notlagen bestmögliche Hilfe zu bieten.


Quelle: Feuerwehr Hattingen (ots)

Bild: Jens Herkströter
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