Bundespolizei verweigert jedem zweiten Migranten die Einreise
Archivmeldung vom 01.08.2016
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Freigeschaltet durch André OttDie Bundespolizei hat an der Grenze zu Österreich zuletzt deutlich mehr Migranten an der Einreise gehindert. Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der "Welt" hervor.
Der Anteil der Zurückweisungen ist im Laufe der Monate gestiegen und betrug im Juli etwa 50 Prozent. Bis zum vergangenen Donnerstag registrierte die Bundespolizei in Bayern rund 2600 Migranten an der Grenze. Laut Bundesinnenministerium wurde der Hälfte - 1300 Personen - die Einreise verweigert. Als Grund für die Zurückweisung nannte ein Sprecher "die Nichterfüllung der Einreisevoraussetzungen". Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Person in der Bundesrepublik kein Asyl beantragen will.
Die Bundespolizei registrierte im Juli zudem mehr Migranten, die über die Schweiz in die Bundesrepublik einreisten. Die Beamten zählten für den Juli bereits bis zum vergangenen Donnerstag 750 Personen, die über diesen Weg nach Deutschland kamen. Im gleichen Zeitraum des Vormonats waren es noch etwa 200 weniger. Die Zahl der allein reisenden minderjährigen Flüchtlinge ist den Angaben zufolge ebenfalls stark zurückgegangen.
Während im ersten Quartal des Jahres insgesamt noch 3652 aus dieser Personengruppe gezählt wurden, waren es im Mai und Juni laut Innenministerium an der Grenze zu Österreich nur noch jeweils rund 200. Im Juli registrierte die Bundespolizei bis zum vergangenen Donnerstag sogar nur etwa 100 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.
Bei dieser Gruppe sank die Zahl der zurückgewiesenen Migranten: Im Mai wurde noch 20 allein reisenden Minderjährigen die Einreise verweigert - im Juni waren es den Angaben zufolge nur noch vier. Für den Juli liegen laut Ministerium noch keine Zahlen vor. Die insgesamt abnehmende Zahl der Einreisenden habe dazu geführt, dass die Bundespolizei die Migranten in Bayern schneller und gründlicher kontrollieren könne, sagte Jörg Radek, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP).
Quelle: dts Nachrichtenagentur