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DLRG und Bundeselternrat: Die Zahl der ertrunkenen Kinder ist vermeidbar

Archivmeldung vom 19.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Bereits in den ersten acht Monaten des Jahres 2017 sind nach Statistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mindestens 297 Menschen in deutschen Gewässern ertrunken. Wesentliche Ursache für das Ertrinken ist, dass die Schwimmfertigkeit der Menschen in Deutschland stark abgenommen hat.

Offenbar haben sie es auch nicht lernen können. Besonders schwierig gemacht wird es den Kleinsten unter uns, denn 25 Prozent der Grundschulen haben keinen Zugang zu einem Bad, und den Lehrkräften fehlt es häufig an der entsprechenden Fachausbildung. Erstmals fordern die DLRG und der Bundeselternrat gemeinsam die Kultusministerien auf, ihren klaren Auftrag, nämlich den Schwimmunterricht durchzuführen, auch in die Tat umzusetzen. Dazu Achim Haag, Vizepräsident der DLRG: "Die Schwimmfähigkeit der Kinder im Grundschulalter ist weiterhin ungenügend. Im Durchschnitt besitzen nur 40 Prozent der Sechs- bis Zehnjährigen ein Jugendschwimmabzeichen."

Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag der DLRG. Danach sind 59 Prozent der Grundschüler keine sicheren Schwimmer.

Auch der Bundeselternrat zeigt sich durch derartige Ergebnisse besorgt und fordert bereits seit Jahren eine konsequente Umsetzung des Lehrauftrags. Der Vorsitzende des Bundeselternrates, Stephan Wassmuth, schlägt vor dem Hintergrund, dass die Zahl der Grundschüler nach einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung wachsen werde, Alarm: "Die Zunahme der Zahl der Nichtschwimmer in Deutschland, insbesondere unter unseren Kindern, muss gestoppt und die Lehrkräfte müssen nach einheitlichen Standards in der Schwimmausbildung und Rettungsfähigkeit ausgebildet und geprüft werden."

Hier setzt auch die Forderung der Bäderallianz Deutschland an, in der die DLRG Mitglied ist. "Die Kultusminister der Länder müssen sich hier auf einheitliche Standards einigen und festlegen", so der Leiter Ausbildung der DLRG, Helmut Stöhr. Diese Meinung vertritt auch der Bundeselternrat und fordert die Länder auf, alles dafür zu tun, dass die Kinder nicht nur schwimmen lernen, sondern sich im Erlebnisraum Wasser auch sicher fortbewegen können.

Bewusst stellen DLRG und Bundeselternrat diese Forderungen unmittelbar vor der Bundestagswahl. Sie legen den Parteien das Wohl der Kinder, des Nachwuchses, besonders ans Herz.

Quelle: DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (ots)

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