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Männer sind überfordert: Sie sollen Karriere machen und gleichzeitig Familienmensch sein

Archivmeldung vom 30.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: berwis / pixelio.de
Bild: berwis / pixelio.de

Wie tickt der Mann? BILD der FRAU, Deutschlands größte Frauenzeitschrift, ist dieser Frage nachgegangen und hat gemeinsam mit dem Institut für Demoskopie Allensbach die große deutsche Männer-Studie herausgebracht. Die Ergebnisse wurden am Montag, 30. September 2013, auf einer Pressekonferenz im Berliner Axel-Springer-Haus vorgestellt.

Die repräsentative Männer-Studie von BILD der FRAU zeigt: Männer setzen immer noch alles auf die Karriere-Karte, der Hausmann ist dagegen ein Exot. Demzufolge kommt Teilzeit für 62 Prozent der Männer nicht in Frage, gerade mal 15 Prozent wären bereit, beruflich zurückzustecken. Frauen hingegen stellen heutzutage an ihre Männer doppelte Ansprüche: Laut BILD der FRAU-Studie wünschen sich 66 Prozent der Frauen, dass Männer viele Aufgaben im Haushalt und in der Familie übernehmen. Auf der anderen Seite ist es aber auch 52 Prozent der Frauen weiterhin sehr wichtig, dass Männer im Beruf erfolgreich sind. Diese Supermann-Rolle überfordert die deutschen Männer: Die BILD der FRAU-Studie zeigt, dass jeder dritte Mann, bei den Singles sogar jeder Zweite, das Gefühl hat, den an ihn gestellten Erwartungen nicht gewachsen zu sein. Prof. Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach: "Männer sehen sich heute mit hohen Erwartungen konfrontiert: Sie sollen gleichzeitig berufs- und familienorientiert sein, sich intensiv um die Kinder kümmern und vermehrt Aufgaben in Haushalt und Familie übernehmen, selbstbewusst und gleichzeitig einfühlsam sein, eigene Gefühle zeigen und eine selbstbewusste Partnerin schätzen."

Haushalt ist männerfreie Zone: 81 Prozent der Männer finden, Bügeln sei Frauensache / 64 Prozent finden, dass es mit der Gleichberechtigung reicht

Von einer echten Doppelbelastung sind Männer aber oft weit entfernt, die BILD der FRAU-Studie belegt: Der Haushalt ist weitgehend männerfreie Zone. Obwohl zwar die Mehrheit der Männer theoretisch für neue Aufgabenverteilungen zwischen Mann und Frau offen ist - 61 Prozent der Männer sehen diese sogar positiv - klafft eine Lücke zwischen Theorie und Wirklichkeit: 81 Prozent der 18- bis 44-Jährigen Männer glauben zum Beispiel, dass Frauen Arbeiten wie Bügeln besser erledigen. Tatsächlich meinen 64 Prozent der Männer, dass es mit der Gleichberechtigung inzwischen reicht, 28 Prozent davon sind sogar überzeugt, dass wir es sogar schon übertreiben. Sandra Immoor, BILD der FRAU-Chefredakteurin: "Es ist schade, dass so viele Männer schon einen Schlussstrich ziehen wollen - wo es doch noch so viel zu tun gibt: Gerechte Verteilung der Familienarbeit, gleicher Lohn, gleiche Aufstiegschancen. Echte Gleichberechtigung und Partnerschaft kann aber nur gelingen, wenn Frauen und Männer Verbündete sind - in der Familie und im Job. Dafür müssen Männer anfangen, über ihre Ängste und Wünsche in Bezug auf die an sie gestellten Erwartungen zu sprechen. Und die Gesellschaft muss Strukturen schaffen, in denen Männer sich auch ändern können: Noch sind 71 Prozent aller Deutschen sicher, dass ein Arbeitgeber kein Verständnis zeigt, wenn ein Vater zugunsten der Familie kürzer treten will."

Zur Studie: Die große deutsche Männer-Studie wird von BILD der FRAU im Rahmen der Studienreihe "BILD der FRAU-Frauenbilder" veröffentlicht. Das Institut für Demoskopie Allensbach hat in einer repräsentativen Studie Männer und Frauen in Deutschland zum Rollenverständnis von Männern, Arbeitsteilung der Geschlechter in Bezug auf Partnerschaft, Beruf und Familie und zur Gleichberechtigung der Frau interviewt. Befragt wurden ein repräsentativer Querschnitt von 947 Männern im Alter von 18 bis 65 Jahren, sowie als Vergleichsgruppe 546 altersgleiche Frauen.

Quelle: BILD der FRAU (ots)

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