Erstes Quartal 2022: Gas teuer wie nie, Strompreis auf Rekordniveau
Archivmeldung vom 16.03.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Endkundenpreise für Gas und Strom liegen im ersten Quartal 2022 auf Rekordniveau. Der Gaspreis hat aktuell einen neuen Höchstwert erreicht: Ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh zahlt im März 2022 für Gas bei Neuabschluss durchschnittlich 3.305 Euro (16,5 Cent/kWh). Das ist so viel wie nie zuvor. Im Dezember des Vorjahres lag der Preis noch bei 2.036 Euro - ein erneuter Anstieg um 62 Prozent.1)
Aufgrund des Krieges in der Ukraine werden an der europäischen Gasbörse (European Gas Spot Index THE) im März durchschnittlich 158 Euro pro MWh fällig (Stand: 15.3.). Im Februar waren es noch 82 Euro/MWh - ein Plus von 93 Prozent.
"Verbraucher*innen haben diesen Winter eine bislang einzigartige Welle an Gaspreiserhöhungen erlebt", sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. "Zum Teil haben Versorger mehrfach Preise nach oben angepasst. Dies war vor allem den stark gestiegenen Einkaufspreisen geschuldet. Durch den Russland-Ukraine-Krieg sind auch weitere Preissteigerungen nicht auszuschließen."
Strompreise weiter auf Rekordniveau - Preise steigen seit Dezember um knapp ein Viertel
Nach einer leichten Erholung im Februar sind die Strompreise für Verbraucher*innen wieder gestiegen und landen nur knapp unter dem Rekord aus dem Januar. Im aktuellen Monat kosten 5.000 kWh Strom durchschnittlich 2.098 Euro (42,0 Cent/kWh). Im Dezember des Vorjahres lag der Preis noch bei 1.704 Euro - ein erneuter Anstieg um 23 Prozent.
Im März 2022 kostet eine Megawattstunde an der Leipziger Strombörse EEX durchschnittlich 283 Euro (Stand: 15.3.). Zum Vergleich: Im Februar kostete eine Megawattstunde 123 Euro - ein Plus von 130 Prozent.
"Die hohen Energiepreise im Großhandel werden erst mit etwas Verzögerung vollumfänglich bei privaten Strom- und Gaskunden ankommen", sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. "Denn wenn die bereits vor der Krise beschafften Energiemengen der Energieversorger verbraucht sind, werden sie noch mehr zu den aktuell teuren Börsenpreisen einkaufen müssen. Dann werden sich auch die Preise für ihre Kunden weiter erhöhen."
1)Der CHECK24-Energiepreisindex berücksichtigt pro Netzgebiet den Preis des Grundversorgungstarifs, den jeweils günstigsten Tarif des Grundversorgers sowie den je günstigsten Tarif der zehn preiswertesten Alternativanbieter. Die Preisberechnung basiert auf dem durchschnittlichen Jahresverbrauch eines Vierpersonenhaushalts (20.000 kWh, 5.000 kWh) und erfolgt einmal im Monat. Die Gewichtung wird jährlich anhand des Monitoringberichts der Bundesnetzagentur angepasst.
Quelle: CHECK24 GmbH (ots)