Berlin: Linksautonome drohen mit Rache
Archivmeldung vom 17.11.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Berliner Polizei hat am Donnerstag mit einem Großaufgebot Wohnungen mutmaßlicher Linksextremisten in mehreren Berliner Stadtteilen durchsucht, darunter auch in der berühmt berüchtigten Rigaer Straße in Friedrichshain. Befürchtet werden nun Racheaktionen aus der Szene, berichtet die Berliner Zeitung.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" berichtet weiter: "Im Zusammenhang mit den Durchsuchungen der von Linksautonomen bewohnter Häuser in der Rigaer Straße, an denen zirka 560 Einsatzkräfte beteiligt waren, haben linksautonome Gruppen Gewaltaktionen angekündigt.
Noch vor Beendigung der Polizeiaktion soll aus der linken Szene via Internet dazu aufgerufen worden sein, „Polizeigebäude zu stürmen. Und natürlich darf geschossen werden.“, berichtet die BZ.
Laut einem polizeiinternen Schreiben werden die Beamten daher vor möglichen Konteraktionen aus der Szene gewarnt und „eindringlich auf die Eigensicherung“ hingewiesen.
„In den folgenden Tagen bzw. Nächten werden dezentrale Aktionen als wahrscheinlich erachtet.“, heißt es in dem Schreiben.
Zu solchen Aktionen zähle man „Sachbeschädigungen an Polizeifahrzeugen und —gebäuden“ sowie „Inbrandsetzungen von Müllcontainern, Firmen- und Privatfahrzeugen“.
Grund für das Großaufgebot der Berliner Einsatzkräfte in der Rigaer Straße war der Überfall eines Rollkommandos der Linksautonomen auf einen Spätkauf im Mai dieses Jahres.
Allerdings hat die Großrazzia nicht nur Kritik aus den Reihen der Linksautonomen hervorgerufen.
Laut Hakan Tas von der Linkspartei hat die Polizei „die Muskeln spielen lassen“.
„Polizei ausgestattet mit Sturmgewehren für eine Hausdurchsuchung in der Rigaer Straße 94? Bei solchen Bildern stellt sich berechtigterweise die Frage nach der Verhältnismäßigkeit“, so Tas.
Der Berliner Innensenator Andreas Geisel hingegen erklärte: „Wir sind mit einem gewissen Polizeiaufgebot da, um von Anfang an klarzumachen, wer hier als Sieger vom Platz geht.“.
Laut Geisel gilt es „Regeln durchzusetzen, die für alle gelten“. Ihm zufolge ist der Einsatz „nicht politisch motiviert“ gewesen.
Die Polizei ihrerseits teilte mit, dass sich „Kräfteansatz und Ausrüstung nicht nur nach dem Ermittlungsgrund“ richte. In die Einsatzvorbereitung würde „zum Schutz unserer Kollegen vor allem auch frühere Erfahrung zu dem Durchsuchungsobjekt“ miteinfließen.
Verhältnismäßig oder nicht — den Autonomen soll es wohl relativ egal sein. Sie würden im Internet auch weiterhin mit Gewalt gegen alles und jeden drohen, so die BZ.
Daher ist es wohl nur einer Frage der Zeit, bis die Gewalt im Kiez wieder aufflammt."
Quelle: Sputnik (Deutschland)