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Bericht: Stuttgart-21-Abbruch wäre teurer als Finalisierung

Archivmeldung vom 30.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kundgebung von Stuttgart-21-Befürwortern am 23. Oktober 2010
Kundgebung von Stuttgart-21-Befürwortern am 23. Oktober 2010

Foto: Jacques Grießmayer
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Ein Abbruch des umstrittenen Bahnprojekts Stuttgart 21 wäre angeblich inzwischen teurer, als es zu Ende zu bauen. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf einen Bericht, der die Aufsichtsräte der Bahn am Mittwoch erreichte. Demnach würden die unmittelbar anfallenden Abbruchkosten bei sieben Milliarden Euro liegen und damit über den Kosten, zu denen sich das Projekt zu Ende bauen lasse.

Die Gesamtkosten seien inzwischen von einst 4,5 Milliarden Euro auf 7,6 Milliarden Euro gestiegen, schreibt die Zeitung. 2013 hatte die Bahn noch nach einer ersten Kostensteigerung mit Gesamtkosten von 6,5 Milliarden Euro kalkuliert. Die Abbruchkosten wurden damals auf zwei Milliarden Euro beziffert. Der "Haupttreiber der erhöhten Risikoabschätzung", wie es in dem Bericht heißt, ist vor allem die verzögerte Inbetriebnahme des Bahnhofs. Bislang war immer von einer Verzögerung von zwei Jahren die Rede, die aber mit Maßnahmen der "Gegensteuerung" gesenkt werden sollte.

Dies habe auch das Ziel gehabt, den Druck auf den am Projekt Beteiligten zu halten. Mit dem nun vorliegenden Bericht ist laut "Handelsblatt" aber definitiv von einer Verzögerung von drei Jahren die Rede, sodass der Bahnhof frühestens 2024 in Betrieb geht. So sind noch nicht alle Vergaben abgeschlossen, obendrein fehlt noch an mancher Stelle Baurecht. Hinzu kommen höhere Vergabekosten, Nachtragsprognosen sowie die noch ausstehenden Vergaben sowie generell gestiegene Baukosten angesichts der ausgelasteten Baukapazitäten im Land. Ein weiterer Kostentreiber sei der Umstand, dass für die umfangreichen Tunnelarbeiten entgegen der Planung doch die 2,5-fache Menge an Injektionsmitteln nötig sei, um Wassereintritt in das schwierige Gestein Anhydrit zu verhindern.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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