Umfrage: Lieber untertauchen statt auffallen - Deutschlands Schüler haben Angst vorm ersten Schultag
Archivmeldung vom 11.08.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Schule geht wieder los: Für viele Schülerinnen und Schüler ist das aber kein Grund zur Freude: Deutlich macht das eine aktuelle Studie zum Thema "Body Shaming in Schulen". Über 5.900 Schülerinnen und Schüler nahmen an der Instagram-Umfrage des YouTube-Kanals "Klein aber Hannah" teil, der sich mit Themen wie Selbstliebe und Body Positivity beschäftigt. Die Ergebnisse sind schockierend!
Über die Hälfte der Befragten (55 %) geben an, dass sie in ihrer Schullaufbahn aufgrund ihres Aussehens schon einmal gehänselt oder gemobbt wurden. Sogar 89 Prozent der Befragten haben mitbekommen, dass andere gehänselt wurden.
Lieber "untertauchen" statt auffallen
Aus diesem Grund starten Jugendliche eher zurückhaltend ins neue Schuljahr: 66 Prozent der Befragten möchten am ersten Schultag lieber "untertauchen" als "auffallen". Für Hannah Kaiser, YouTuberin und angehende Heilpraktikerin für Psychotherapie, ist das ein deutliches Zeichen, dass das Thema Selbstliebe an den Schulen viel zu kurz kommt.
"Schulen müssen präventiv gegen Mobbing vorgehen und SchülerInnen mehr Angebote schaffen, Selbstbewusstsein aufzubauen", findet Hannah Kaiser. "Der Politik muss klar sein, dass es hier ein großes Problem gibt: Die Unterstützung der Schulen durch geeignete Programme und genug Raum im Lehrplan muss gesichert sein. Nur so kann Mobbing in Schulen wirksam bekämpft werden."
Studiendesign
Die Umfrage fand auf der Social-Media-Plattform Instagram am 1. August 2020 statt. Befragt wurden Schülerinnen und Schüler sowie Personen zwischen 18 und 24 Jahren, die sich noch gut an ihre ersten Schultage zurückerinnern können. 5.900 Teilnehmer steuerten 35.000 Antworten und über 400 Erfahrungsbeiträge bei.
Quelle: Klein aber (ots)