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Islamwissenschaftler: Radikalisierung findet nicht in Moscheen statt

Archivmeldung vom 30.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hinterhofmoschee in Wuppertal
Hinterhofmoschee in Wuppertal

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Islamwissenschaftler Bülent Ucar fordert nach dem Vorstoß des Unions-Fraktionschefs Volker Kauder zur Moschee-Kontrolle eine sachlichere Debatte. "Es ist wissenschaftlich nicht belegt, dass Extremisten und Gewaltverherrlicher aus dem Umfeld von Moscheen stammen", sagte der Professor und Leiter des Instituts für Islamische Theologie an der Universität Osnabrück im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Religiöse Extremisten und Salafisten radikalisieren sich oft durch Bücher, Internet und das Umfeld."

Eine "Kollektivhaftung" von Moschee-Besuchern sei daher "befremdlich". Stattdessen sei eine Versachlichung der Debatte notwendig. Ucar sagte: "Wir brauchen keine weitere Intensivierung der ohnehin bestehenden gesellschaftlichen Hysterie im öffentlichen Islamdiskurs." Die demokratischen Kräfte dürften sich in dieser Frage nicht von Rechtspopulisten treiben lassen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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