Studie: Bis 2036 gehen 19,5 Millionen Babyboomer in Rente
Archivmeldung vom 14.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer deutsche Arbeitsmarkt wird in den kommenden zwölf Jahren 19,5 Millionen ältere Arbeitnehmer der Babyboomer-Jahrgänge verlieren. Demgegenüber kommen aber wohl nur 12,5 Millionen jüngere Beschäftigte bis 2036 nach, wie aus einer noch unveröffentlichten Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht, über welche die "Rheinische Post" berichtet.
Trotz des erwarteten Bevölkerungszuwachses bis 2040 um etwa 2,3 Prozent
auf 85 Millionen Menschen bleibe die Alterung der Gesellschaft die
zentrale sozialpolitische Herausforderung, so die Ökonomen. Gelinge es
nicht, das Arbeitskräftepotenzial durch Zuwanderung und Mehrarbeit der
Inländer zu steigern, komme es zu Wohlstandsverlusten. "Somit drohen
verschärfte Verteilungskonflikte - nicht zuletzt, weil der Anteil der
nicht arbeitenden Bevölkerung deutlich zunimmt."
Bei der Prognose
stützt sich das IW auf den Bevölkerungszensus von 2022, Daten des
Statistischen Bundesamts und eigene Berechnungen. Als Babyboomer werden
Menschen aus den starken Geburtsjahrgängen 1954 bis 1969 bezeichnet.
Erst danach führte die Antibabypille zu einem Rückgang der Geburten.
Ende 2022 hätten bereits etwa 3,1 Millionen Babyboomer das
Renteneintrittsalter erreicht, so das IW. Insbesondere in der zweiten
Hälfte der 2020er-Jahre beschleunige sich der Renteneintritt.
"2036
werden dann alle verbliebenen etwa 16,5 Millionen Babyboomer das
gesetzliche Renteneintrittsalter erreicht haben", heißt es in der
Studie. "Den 19,5 Millionen Babyboomern aus dem Jahr 2022, die bis 2036
vollständig das Renteneintrittsalter erreicht haben oder verstorben sein
werden, steht ein Zugang junger Personen zum Arbeitskräftepotenzial im
gleichen Zeitraum in Höhe von etwa 12,5 Millionen gegenüber", schreibt
das IW.
SPD und Grüne wollen jedoch ungeachtet der demografisch
bedingten starken Zunahme der Sozialkosten das Rentenpaket II
unverändert umsetzen. Ökonomen, Arbeitgeber und der Bundesrechnungshof
kritisieren in ihren Stellungnahmen für eine Expertenanhörung am Montag
im Bundestag vor allem die Überforderung jüngerer Generationen durch das
Rentenpaket.
Quelle: dts Nachrichtenagentur