Viersen-Dülken: Falscher Polizeibeamter erbeutet mehrere tausend Euro
Archivmeldung vom 02.03.2018
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Freigeschaltet durch André OttZigmal haben Betrüger es im Kreis Viersen in den letzten Tagen versucht, zigmal sind sie gescheitert, zigmal hat die Polizei vor der Masche mit den falschen Polizeibeamten gewarnt ....und trotzdem haben die gemeinen Betrüger irgendwann Erfolg und schüchtern ihr Opfer so ein, dass es Geld und Wertsachen übergibt. So ist es leider auch heute in Dülken auf der Boisheimer Straße einer 74-jährigen Frau passiert.
Sie wurde am Freitag, gegen 09:30 Uhr, von einem Mann angerufen. Im Display erschien die Nummer 02162/110. Die Angerufene glaubte daher dem Anrufer, der sich als Polizeibeamter ausgab und durch geschickte Gesprächsführung in mehreren Telefonaten herausfand, dass sein Opfer über Summen Bargeld auf ihren Sparkonten verfügte. Insoweit änderte er seine ursprüngliche Legende, wonach in der Nachbarschaft eingebrochen wurde und er zur Sicherheit die im Haus der Seniorin vorhandenen Wertgegenstände sicherstellen müsse: Er tischte der Frau auf, dass ihr Bargeld auf der Bank durch illegale Transaktionen gefährdet sei und veranlasste sie, dieses abzuholen. In einem letzten Telefonat erklärte er der Dülkenerin, dass sie nunmehr aufgrund illegaler Machenschaften "Blüten", also Falschgeld, erhalten habe, das er sicherstellen müsse. Diese "Sicherstellung" erfolgte dann um 12:00 Uhr auf dem Parkplatz der Realschule An der Josefskirche. Der Mann wird wie folgt beschrieben: Er war etwa 35 Jahre alt, etwa 185 cm groß und schlank. Er hatte kurzes, schwarzes Haar, ein faltenfreies Gesicht und ein insgesamt gepflegtes Äußeres. Er sprach akzentfreies Deutsch und war mit einer schwarzen Winterjacke bekleidet.
Hinweise auf den falschen Polizeibeamten nimmt die Polizei unter der Rufnummer 02162/377-0 entgegen.
Zuvor hatte es in unmittelbarer Nachbarschaft der Frau einen weiteren Anruf bei einer Seniorin gegeben, die die Masche aber durchschaute und auflegte. In beiden Fällen haben die Angerufenen "altmodisch" klingende Vornamen und sind mit diesen auch im Telefonbuch abgedruckt. Das ist meistens die Quelle, aus der die betrügerischen Banden ihre Opfer heraussuchen. Lassen Sie sich also besser nicht mit Vornamen in den Telefonbüchern veröffentlichen. Dann erkennen Straftäter weder, dass Sie als Frau möglicherweise alleinstehend sind, noch können sie anhand Ihres Vornamens Ihr Alter einschätzen. Auch der letzte "Rettungsanker" in solchen Fällen, wo die Senioren unter Druck große Bargeldsummen bei ihrer Bank abheben, hat in diesem Fall nicht gegriffen. Die Bankmitarbeiter hinterfragten die Bargeldabhebung der Dülkenerin nicht. Daher appelliert die Polizei auch an die Mitarbeiter in den Geldinstituten: Bitte hinterfragen Sie außergewöhnliche Bargeldabhebungen Ihrer betagten Kunden. Rufen Sie bitte im Zweifel die Polizei an. Sie sind diejenigen, die den Erfolg dieser Straftaten noch verhindern können.
Letztendlich appelliert die Polizei auch noch einmal an die Senioren und deren Angehörigen: Die Polizei ruft niemals unter der 110 an! Erscheint die 110 mit irgendeiner Vorwahl im Display, haben Sie einen Straftäter am Draht. Legen Sie auf und rufen Sie die 110 an! Bitte sprechen Sie mit ihren älteren Angehörigen über diese Maschen. Alleine in den letzten Tagen sind mehr als 50 derartige Betrugsversuche bei der Kreispolizeibehörde gemeldet worden. Die tatsächliche Anzahl dürfte weitaus höher sein, und es ist mit weiteren Anrufen zu rechnen!
Quelle: Kreispolizeibehörde Viersen (ots)