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ÖDP weist auf Risiken der Uranmunition hin

Archivmeldung vom 28.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Urankern eines panzerbrechenden DU-Geschosses Kaliber 30 mm Bild: de.wikipedia.org
Urankern eines panzerbrechenden DU-Geschosses Kaliber 30 mm Bild: de.wikipedia.org

Anlässlich der heutigen Sitzung der Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung macht die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) auf das Problem der Uranmunition aufmerksam. Dazu Prof. Dr. Klaus Buchner, Atomphysiker und Sprecher der Bundesprogrammkommission in der ÖDP: „Eine rein friedliche Atomenergie gibt es nicht. Bei der Herstellung der Brennstäbe für Atomkraftwerke fällt radioaktives „abgereichertes Uran“ an, das in panzerbrechenden Waffen eingesetzt wird.“

Schon kleinste Mengen „abgereicherten Urans“ könnten tödliche Vergiftungen verursachen und müssten eigentlich als Sondermüll teuer entsorgt werden. Buchner weiter: „Durchdringt ein mit abgereichertem Uran versetztes Geschoss die Wand eines Panzers oder eine dicke Betonschicht, so verdampft ein Teil des Urans. Bereits 30 Millionstel Gramm davon wirken tödlich. Da der Uranstaub meist in den Kampfgebieten liegen bleibt, gelangt er in den Boden und das Grundwasser. So kommt er schließlich in die Nahrungskette und führt zu Krebserkrankungen und zu fürchterlichen Missbildungen bei Neugeborenen.“

Der ÖDP-Politiker verweist auf onkologische Untersuchungen im Irak, nach denen die Zahl der Krebserkrankungen in der Stadt Basrah seit 2002 auf das 19fache gestiegen sei und die Zahl der Missbildungen sich versiebenfacht habe, in Bagdad vervierfacht. „Im Irak-Krieg, aber auch im ehemaligen Jugoslawien und in Kuwait wurden diese panzerbrechenden Waffen eingesetzt. Die Folgen für die Bevölkerung sind verheerend,“ sagt Buchner. Auch wenn die Bundeswehr selbst keine Uranwaffen einsetze, so trage Deutschland dennoch zu diesem Leid bei: „Denn für unsere deutschen AKW müssen jedes Jahr in Urananreicherungsanlagen wie in Gronau / Münsterland über 3.000 Tonnen dieses abgereicherten Urans erzeugt werden.“

Quelle: ödp Bundesverband

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