Studierendenwerk: Bafög-Sätze nicht an Inflation angepasst
Archivmeldung vom 04.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Vorstandsvorsitzende des deutschen Studierendenwerks wirft der Bundesregierung vor, die Bedürfnisse von jungen Menschen zu wenig im Blick zu haben. "Während Sozialleistungen wie Bürgergeld oder Wohngeld an die Inflation angepasst worden sind, stagnieren die Bafög-Sätze", sagte Matthias Anbuhl den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Das Bafög reicht so nicht zum Leben", sagte er zum Start des
Wintersemesters. Die Folge: Bedürftige Studierende hätten weniger Geld
zur Verfügung als Bürgergeldempfänger, kritisierte Anbuhl. "Eigentlich
hatte die Bundesregierung versprochen, nach den Corona-Lockdowns den
Bedürfnissen von jungen Menschen Priorität einzuräumen. Doch tatsächlich
sind sie im Vergleich zu Bürgergeldempfängern Menschen zweiter Klasse.
Dabei heizen oder essen sie ja nicht weniger."
Bafög-Empfängern,
die den Höchstsatz bekommen, stehen 475 Euro Grundbetrag zu plus einer
Wohnkostenpauschale von 380 Euro. Dabei liegt die durchschnittliche
Miete für ein WG-Zimmer bei 450 Euro, in Städten wie München, Hamburg,
Berlin oder Frankfurt muss zwischen 650 und 750 Euro gezahlt werden.
Kritik
übte das Studierendenwerk auch an den hohen Zinsen für Studienkredite,
die von der Förderbank KfW vergeben werden. "Die Zinsen liegen derzeit
bei 7,51 Prozent", so Anbuhl. Vor einem Jahr seien es sogar neun Prozent
gewesen.
Tatsächlich sind die Zinsen an den Euribor-Zinssatz
gekoppelt, zu dem sich europäische Banken untereinander Geld leihen. Das
seien unvergleichbar hohe Zinsen, sagte Anbuhl mit Verweis auf etwa
Baukredite. "Da muss die Bundesregierung eingreifen, die Zinsen dürfen
nicht so hoch sein."
Quelle: dts Nachrichtenagentur