Deutschem Feuerwehrverband droht die Spaltung
Archivmeldung vom 09.12.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer Verband der Feuerwehren in NRW steht weiter zum Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) Hartmut Ziebs und zu dessen inhaltlicher Linie. Eine mögliche Folge könnte eine Spaltung des DFV sein. "Das ist nicht ausgeschlossen", antwortete am Sonntag der NRW-Landesgeschäftsführer Christoph Schöneborn auf eine entsprechende Frage der Westfalenpost. "Entschieden ist aber darüber noch nicht."
Alle Mitgliedsverbände in NRW sind für kommenden Samstag nach Wuppertal eingeladen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. 20 der 25 anwesenden Mitglieder des Präsidialrates des DFV hatten am Freitag ihrem Präsidenten Hartmut Ziebs das Vertrauen verweigert. Der Schwelmer wird sich deshalb, anders als er in den vergangenen Wochen betont hatte ("Ich will die Sache durchstehen"), zurückziehen. Auf der Delegiertenversammlung im April 2020 soll sein Nachfolger gewählt werden.
Nach Angaben von Schöneborn wird die NRW-Haltung nur noch von Brandenburg und Sachsen-Anhalt unterstützt. "Wir haben in den vergangenen Jahren viel Energie in die Konsensfindung auf Bundesebene gesteckt", betonte der Landesgeschäftsführer, "aber irgendwann ist das Maß der Kränkungen voll". Man müsse wohl zur Kenntnis nehmen, dass der Strukturkonservatismus in anderen Ländern sehr hoch sei. Schöneborn: "Wir haben die Vernetzung in Gesellschaft und Politik ausgebaut und sind eher aufgabenorientiert, während andere mehr Wert auf schöne Uniformen und Orden legen. Offenbar bricht jetzt etwas auseinander, das möglicherweise nie zusammengehört hat."
Ziebs will Vizepräsident des Weltfeuerwehrverbandes und der Basis verbunden bleiben: "Ich bin nach wie vor ein begeisterter Feuerwehrmann, und vielleicht stehe ich bald in meiner Schwelmer Heimat-Feuerwehr wieder am Schlauch." Der Schwelmer sieht in dem Streit, der sich an seiner Warnung vor rechtsnationalen Tendenzen und an der Berufung einer türkischstämmigen Generalsekretärin entzündete, auf Jahre hinaus einen riesigen Imageschaden für den Verband.
Quelle: Westfalenpost (ots)