Umfrage: Wie lange haben Sie in Ihrem Elternhaus gewohnt?
Archivmeldung vom 26.08.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Deutschland zeichnet sich der Trend ab, dass junge Erwachsene immer länger zu Hause wohnen bleiben. Immonet hat bei 3.780 Usern nachgefragt, wie lange es sie in ihrem Kinderzimmer gehalten hat.
In südeuropäischen Ländern ist es Normalität, dass Kinder lange von den Annehmlichkeiten des "Hotel Mama" profitieren - bis zu 40 Jahre und länger. Die Finanzkrise hat diese Entwicklung verschärft, viele jüngere Spanier, Griechen und Italiener können sich eine eigene Wohnung schlicht nicht leisten. Aber auch in Deutschland bleiben viele junge Leute immer länger im Kinderzimmer - ein Trend, der besonders bei wohlsituierten Mittelstandfamilien festzustellen ist.
Helikopter-Eltern wird eine Generation von Müttern und Vätern genannt, die in ständiger Sorge um Bedürfnisse und Fortkommen ihrer Kinder kreist. Symptomatisch zeigt sich das an den Universitäten: Bei Veranstaltungen für Studienanfänger machen Eltern inzwischen teilweise die Hälfte der Besucher aus. Ein Symptom der Entwicklung ist, dass die erwachsenen Kinder sich erst spät abnabeln - und lange Zuhause wohnen.
Laut Statistischem Bundesamt blieben 1978 mehr als die Hälfte (53 Prozent) der 18 bis 26-Jährigen im Haushalt der Eltern wohnen, im Jahr 2008 waren es bereits 56 Prozent. Aber nicht nur die überfürsorglichen Eltern, sondern vor allem die langen Ausbildungszeiten in Deutschland werden für diesen Anstieg verantwortlich gemacht.
Immonet hat bei seinen Usern nachgefragt: Wie lange haben Sie in Ihrem Elternhaus gewohnt?
Zwar zog etwa ein Drittel der Befragten (33 Prozent) zwischen dem 20. und 24. Lebensjahr aus, der Großteil der User (knapp 40 Prozent) aber wurde schon zwischen dem 17. und 19. Lebensjahr flügge. In ganz jungen Jahren verließen nur etwa 13 Prozent das elterliche Nest, um zwischen dem 14. und 16. Lebensjahr erstmals eine eigene Wohnung zu beziehen. Den Absprung haben mit 25 und mehr Jahren immerhin noch etwa 14 Prozent der Befragten nicht geschafft.
Deutschen Männern scheint der Schritt in die Selbstständigkeit generell schwerer zu fallen: Laut Statistischem Bundesamt sind mehr als die Hälfte der Frauen (58 Prozent) bis zum 22. Lebensjahr ausgezogen. Dagegen braucht die starke Fraktion im Schnitt etwa zwei Jahre länger, um der "Mutti-Wäscheservice & Co." Lebewohl zu sagen. Das ändert sich auch mit zunehmendem Alter kaum: Mit 30 Jahren hat jeder achte Mann (13 Prozent) noch nie selbstständig eine eigene Wohnung bezogen - bei den Frauen sind es nur etwa fünf Prozent. Bis zum 40. Lebensjahr haben die meisten Kinder den ersten Umzug aber doch geschafft: Lediglich vier Prozent der Männer und zwei Prozent der Frauen wohnen dann noch bei ihren Eltern.
Quelle: Immonet.de (ots)