Umfrage: Nur wenige Nichtversicherte kehren in die Krankenkassen zurück
Archivmeldung vom 04.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVon der Rückkehrmöglichkeit in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) machen bislang nur wenige Menschen Gebrauch. Nach einer Umfrage des "Tagesspiegels" unter den größten deutschen Krankenkassen sind in den vergangenen zwei Monaten nur wenige Tausend Menschen, die vorher nicht krankenversichert waren, in die GKV zurückgekehrt.
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hatte bei den
Beratungen über die Gesundheitsreform von bis zu 300 000 Menschen
gesprochen, die in Deutschland ohne jeglichen
Krankenversicherungsschutz dastehen. Für diese ist im Rahmen der
Gesundheitsreform eine Rückkehrmöglichkeit in die gesetzliche und die
private Krankenversicherung geschaffen worden. Wer früher gesetzlich
versichert war, muss sich seit dem 1. April wieder bei seiner alten
Kasse versichern, für ehemals privat Versicherte gibt es ab dem 1.
Juli eine Rückkehrmöglichkeit, ab dem 1. Januar 2009 ist die
Versicherung Pflicht.
Anders als im Ministerium erwartet, gibt es bislang keinen Ansturm
auf die GKV. Rund 1000 Rückkehrer zählt die größte deutsche
Krankenkasse, die Barmer. 1700 sind es bei der Nummer zwei, der
Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK), die Techniker Krankenkasse
hat seit dem 1. April gerade einmal 699 neue Versicherte aufgenommen,
die vorher ohne Krankenversicherung dastanden. Die Berliner AOK hat
rund 500 neue Kunden bekommen. Das Bundesgesundheitsministerium
spricht von Anlaufschwierigkeiten. "Wir sind noch in der
Anlaufphase", sagte eine Sprecherin dem "Tagesspiegel". Außerdem sei
das Problem der Nicht-Versicherten in der privaten
Krankenversicherung (PKV) sehr viel ausgeprägter als in der GKV.
Daher könne man die ersten Monate nicht hochrechnen.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel