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VDV-Präsident lehnt Ticket-Flatrate im Nahverkehr ab

Archivmeldung vom 11.02.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Straßenbahn in Halle (Symbolbild)
Straßenbahn in Halle (Symbolbild)

Foto: Christian Bier
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der neue Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, Ingo Wortmann, sieht die durch den Bund in einzelnen Städten geförderten Aktionen kritisch, mit denen mehr Kunden in öffentliche Verkehrsmittel gelockt werden sollen. Die Verkehrsunternehmen könnten selbst eine Menge umsetzen, bräuchten dafür aber auch die Ticketeinnahmen, sagte Wortmann dem "Handelsblatt".

Dann bräuchte man aber keine "365-Euro-Ticket-Debatte", so Wortmann. "Wenn es politische Gründe gibt, keine Preissteigerungen zuzulassen und stattdessen eine Art Flatrate für öffentlichen Verkehr auf niedrigem Preisniveau einzuführen, bleibt uns nichts anderes, als die Hand aufzuhalten. Dann zahlen im Endeffekt die Steuerzahler die Zeche."

Der VDV-Präsident ist überzeugt, dass nur die Anschaffung neuer Dieselbusse mit Euro-6-Motoren kurzfristig die Verkehrs- und Umweltprobleme in den Städten lösen kann. Das sei "eine probate Lösung, um jetzt sehr schnell zu reagieren ". Die Fahrzeuge seien einfach voll. "Busse sind die schnelle Lösung für zusätzliches Angebot." Gelinge das, sei das ein erster Beitrag zur Reduzierung der Schadstoffe. Leistungsfähige Elektrobusse seien erst ab 2025 in größerem Umfang verfügbar. "Die deutschen Hersteller sind leider noch nicht so weit, serienreife Busse zu liefern, vor allem aber leistungsfähige Batterien.

Da sind wir derzeit in Deutschland im Experimentierfeld", so Wortmann. Auch die kürzlich von der Bundesregierung bereitgestellten zusätzlichen 500 Millionen Euro für die Kommunen zur Umrüstung auf Elektromobilität hält Wortmann für unzureichend. "Wir brauchen Geld, natürlich, aber wir brauchen die Mittel über längere Zeit und keine Strohfeuer. Wir sind darauf angewiesen, eine Finanzierung über zehn, fünfzehn Jahre sicherzustellen." Allein die Münchener Verkehrsgesellschaft, deren Chef Wortmann im Hauptberuf ist, brauche bis 400 Millionen Euro bis 2030 zur Umstellung auf E-Mobilität. "Es reicht nicht, neue Busse zu kaufen. Man braucht die ganze Ladetechnik, Betriebshöfe müssen umgebaut werden, und so weiter."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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