Angehörige zahlen drauf: Kommunen erhöhen Beisetzungsgebühren um bis zu 25 Prozent
Archivmeldung vom 25.05.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn vielen Kommunen werden Bürger bei Bestattungen immer stärker zur Kasse gebeten. Bereits Anfang 2011 deckte Bestattungen.de eine drastische Erhöhung der örtlichen Grabkosten auf. Eine neue Bestattungen.de-Untersuchung zeigt: Auch die Beisetzungsgebühren wurden seit 2008 massiv erhöht. In Frankfurt am Main stiegen die Gebühren um knapp 25 Prozent. Bürger zahlen für eine Erdbestattung derzeit 1.144,- Euro an die Stadt, Gebühren für die Grabstätte nicht inbegriffen. Auch Stuttgart, Mannheim und Bochum kassieren besonders hohe Gebühren.
Basis der Untersuchung waren die aktuellen Beisetzungsgebühren für eine Erdbestattung. Neben Frankfurt am Main haben auch Hamburg (13 Prozent) und Bochum (12 Prozent) die Gebühren deutlich erhöht. Insbesondere in Bochum ist die Notwendigkeit einer Gebührenerhöhung nicht nachzuvollziehen: Die Stadt erhebt mit 1.500,- Euro bereits die dritthöchsten Gebühren bundesweit. Alleinig Stuttgart (1.669,- Euro) und Mannheim (1.517,- Euro) kassieren mehr. In Berlin zahlen Bürger hingegen nur knapp ein Sechstel im Vergleich zu Spitzenreiter Stuttgart.
Die Untersuchung zeigt, dass die Gebührenunterschiede nicht regional begründbar sind. In Bochum zahlen Angehörige mehr als das Doppelte als im benachbarten Essen. "Selbst Experten können sich die hohen Beisetzungsgebühren nicht erklären. Warum ist Sterben in Bochum fünfmal so teuer wie in Berlin?", fragt sich Bestattungen.de-Geschäftsführer Fabian Schaaf.
Auch die Verbraucherinitiative Aeternitas sieht die hohen Beisetzungsgebühren kritisch. "Viele Kommunen drehen immer weiter an der Gebührenschraube. Wir erwarten, dass sich zunehmend mehr Bürger beschweren werden, und das zu Recht.", so Aeternitas-Sprecher Alexander Helbach.
Für das nächste Jahr erwarten die Experten von Bestattungen.de einen weiteren Anstieg der Beisetzungsgebühren von bis zu 14 Prozent. Von den Kommunen verlangt Schaaf mehr Verantwortungsbewusstsein. "Wir können nicht akzeptieren, dass Angehörige bei Bestattungen finanziell immer stärker belastet werden. Wir fordern daher eine Senkung der Beisetzungsgebühren auf ein nachvollziehbares und angemessenes Niveau."
Quelle: Bestattungen.de (ots)