Umfrage: Jeder Dritte will nicht auf eigenes Auto verzichten
Archivmeldung vom 02.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttViele Deutsche können sich unter keinen Umständen vorstellen, auf ihr eigenes Auto zu verzichten. Das ergab eine Umfrage der Gebrauchtwagenplattform Mobile.de, über welche die "Welt am Sonntag" berichtet.
Demnach gaben 35 Prozent der Befragten an, dass sie auch dann nicht auf ihr eigenes Fahrzeug verzichten würden, wenn der Nahverkehr günstiger wäre oder andere Alternativen wie Carsharing besser ausgebaut würden. Selbst wenn Familienmitglieder oder Mitbewohner ein Auto zur Verfügung hätten, könnten sich die Befragten nicht vorstellen, ihren Wagen aufzugeben. Dagegen würde ein Viertel aller Deutschen laut Umfrage auf ihr Auto verzichten, wenn der öffentliche Nahverkehr deutlich günstiger oder sogar kostenlos wäre. Weitere neun Prozent der Befragten hätten angegeben, dass sie sich überlegen würden, ihren eigenen Pkw abzuschaffen, wenn das Angebot von Leihfahrrädern und Carsharing-Autos in ihrer Umgebung ausgebaut würde, heißt es in der Studie.
Jeder Zehnte würde das eigene Fahrzeug abgeben, wenn eine andere Person im Haushalt noch ein Auto besitzt. Immerhin 14 Prozent der Befragten ab 18 Jahre hätten angegeben, dass sie schon heute keinen Pkw besitzen. Bei den jüngeren Deutschen sei eine deutlich größere Bereitschaft zu erkennen, das eigene Fahrzeug aufzugeben, heißt es in der Studie weiter. In der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen hätten sich nur 18 Prozent der Befragten keine Situation vorstellen können, in der sie kein eigenes Auto mehr besitzen würden.
Mit dem Alter steige dieser Anteil deutlich an und sei bei den Befragten, die älter als 55 Jahre sind, mit 43 Prozent mehr als doppelt so hoch, berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf die Umfrage der Gebrauchtwagenplattform Mobile.de.
Eine Mehrheit der Deutschen würde sich wünschen, dass es weniger Autoverkehr in den Städten gibt. Immerhin 54 Prozent hätten angegeben, dass sie es begrüßen würden, wenn weniger Fahrzeuge unterwegs wären. Lediglich gut jeder Fünfte (22 Prozent) lehne Maßnahmen zur Reduktion des Autoverkehrs in Städten grundsätzlich ab. Mit 46 Prozent gebe knapp die Hälfte aller Befragten an, dass für sie das Thema Verkehr so wichtig ist, dass es ihre Wahlentscheidung grundsätzlich beeinflussen kann, heißt es in der Studie. 32 Prozent empfänden die Mobilität hingegen als nicht so wichtig. Besonders oft gäben Anhänger der Grünen an, dass die Verkehrspolitik ihre Wahlentscheidung beeinflusst (65 Prozent), aber auch bei der SPD (55 Prozent), der FDP (53 Prozent) und der Linkspartei (52 Prozent) halte eine Mehrheit das Thema für entscheidend, berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf die Umfrage der Gebrauchtwagenplattform Mobile.de. Bei AfD-Anhängern sei der Anteil derjenigen, die sich von der Verkehrspolitik nicht beeinflussen lassen, mit 50 Prozent am höchsten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur