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Teilweise nur Schrittgeschwindigkeit - S-Bahn Berlin zieht Konsequenz aus Entgleisung

Archivmeldung vom 28.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Stephensons The Rocket („Die Rakete“), 1829 (Symbolbild)
Stephensons The Rocket („Die Rakete“), 1829 (Symbolbild)

Foto: William M. Connolley
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die S-Bahn Berlin GmbH hat als Reaktion auf die Entgleisung eines Zuges Mitte Dezember kurz vor dem Tunnelbahnhof Friedrichstraße eine neue Weisung für das Zugpersonal veröffentlicht. Darüber berichtet die in Berlin erscheinende Tageszeitung "nd.Der Tag".

Muss ein Zug bei der Fahrt von der Oranienburger Straße in Richtung Süden in einem rund 150 Meter vor dem Beginn des Bahnsteigs an der Friedrichstraße beginnenden Bereich anhalten, darf die Weiterfahrt in dem Abschnitt nur noch in Schrittgeschwindigkeit erfolgen. Die "nd" vorliegende Anordnung gilt ab kommenden Montag für die Züge der Nachwende-Baureihe 481. Mit 500 im Einsatz befindlichen sogenannten Viertelzügen aus je zwei Wagen ist es der meistverbreitetste Typ im Berliner Netz. Im Fahrgastbetrieb kommen auf den durch den Nord-Süd-Tunnel führenden Linien S1, S2, S25 und S26 ausschließlich Fahrzeuge dieser Baureihe zum Einsatz.

Dass die Weisung auf den Unfall im Dezember zurückzuführen ist, verrät folgender Satz der Anordnung: "Im Zusammenhang mit der Ereignisuntersuchung der Entgleisung im Dezember 2021 ist es geboten, ein Anhalten in diesem Bereich zu vermeiden." Für den unplanmäßigen Halt gelte die betriebliche Weisung, bis andere Maßnahmen umgesetzt wurden.

Zur Entgleisung kam es am 15. Dezember 2021. "Gegen Mitternacht sprang ein Drehgestell eines Wagens der S2 auf der Strecke zwischen den Bahnhöfen Oranienburger Straße und Friedrichstraße aus den Gleisen", teilte die Bundespolizei am Tag darauf mit. Da der Zug nach Lichtenrade noch vollständig in den Bahnhof Friedrichstraße einfuhr, konnten die 30 Reisenden ihn unverletzt verlassen. Wegen Untersuchungen der Unfall-Ursache blockierte der Zug tagelang das Gleis Richtung Süden.

Bisher hat die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) keinen Bericht vorgelegt, doch "spätestens zum Jahrestag des Ereignisses wird ein Zwischenbericht der BEU erscheinen", erklärt ein Sprecher auf nd-Anfrage. Der Zeitraum liegt im normalen Rahmen. "Sicherheitsempfehlungen hat die BEU im laufenden Verfahren derzeit nicht ausgesprochen", so der Sprecher weiter.

Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)


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