Korrupte Zöllner: Abzocke an der Grenze
Archivmeldung vom 08.06.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Staatsanwaltschaft hat gegen vier Dutzend Finanzpolizisten Anklage erhoben. Die an der ungarisch-serbischen Grenzübergangsstelle Röszke tätigen Beamten nahmen regelmäßig Bargeld von Ausländern an. Die übergebenen Beträge variierten zwischen 5 und 100 Euro, auch der Forint wurde als „Zahlungsmittel“ akzeptiert. Dies berichtet das Magazin "Unser Mitteleuropa" unter Verweis auf einen Bericht der "Budapester Zeitung".
Weiter berichtet das Magazin: "Das den ausländischen Reisenden, Trucker-Fahrern und Buschauffeuren abgeknüpfte Geld wurde gesammelt, bevor es ein Abteilungsleiter monatlich oder zweiwöchentlich aufteilte. Die Anklage hat den Zöllnern Korruption in 4.350 Fällen zwischen Oktober 2017 und März 2018 nachgewiesen. Dem Spitzenreiter unter den Beamten wurden nahezu 700 Bestechungsfälle zur Last gelegt, ein Kollege nahm an einem einzigen Tag von 66 Personen Geld an. Die Zöllner wurden allesamt unehrenhaft entlassen, befinden sich vor dem Gerichtsverfahren aber ausnahmslos auf freiem Fuß. Dabei drohen ihnen Haftstrafen von bis zu 15 Jahren.
- Datenbasis: Budapester Zeitung
Quelle: Unser Mitteleuropa