Es gibt viele Vorurteile über Einzelkinder
Archivmeldung vom 24.01.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFast die Hälfte aller Kinder in Deutschland wachsen ohne Geschwister auf und manchmal könnte man meinen, dass es ebenso viele Vorurteile gegenüber Einzelkindern gibt. Dabei sind die allermeisten barer Unsinn, berichtet die Zeitschrift ELTERN.
So heißt es immer wieder, Kinder ohne Geschwister seien selbstsüchtig. Falsch! Laut einer großen amerikanischen Untersuchung haben Einzelkinder kein übersteigertes Selbstwertgefühl. Sie schätzen sich nicht höher als andere ein, kritisieren ihr Äußeres sogar häufiger als Geschwisterkinder und nehmen sich eher als unsportlich und weniger beliebt wahr als Altersgenossen aus Familien mit mehreren Kindern. In Deutschland sind sie unter Gleichaltrigen ebenso beliebt wie Kinder mit Geschwistern.
Auch dass Einzelkinder altklug seien, ist nicht richtig. Zwar richten sie sich zwangsläufig stärker auf die Eltern aus als Kinder mit Geschwistern. Aber: Haben sie von Anfang an regelmäßigen Kontakt zu anderen Kindern, lernen sie schnell, zwischen den verschiedenen Sprachcodes und Verhaltensweisen zu switchen: redegewandt und ruhig bei den Erwachsenen, kindlich und verspielt mit Altergenossen.
Ein weiteres Vorurteil: Einzelkinder könnten nicht mit anderen. Viele Studien belegen: Kinder ohne Geschwister kommen genauso gut mit anderen Kindern klar wie solche mit Bruder oder Schwester. Sie weisen gleich hohe soziale Kompetenzen auf, haben ebenso viele Freunde und sie verhalten sich in Gruppen entgegen aller Mythen auch nicht aggressiver.
Ähnliches gilt für das Vorurteil, Einzelkinder könnten nicht teilen: Sie müssen es nur lernen wie alle anderen Kinder auch. Zwar konnte tatsächlich nachgewiesen werden, dass sie beim Kindergarten-Start größere Probleme mit dem Teilen haben als Geschwisterkinder - einfach, weil die schon besser im Training sind. Aber: Auch bei Treffen mit anderen Kindern lässt sich diese Fähigkeit schulen!
quelle: ELTERN