Anschlagserie in Berlin-Neukölln - Vorwürfe gegen Ermittlungsbehörden
Archivmeldung vom 21.03.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Berliner Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus (MBR) kritisiert mangelnde Ermittlungserfolge im Zusammenhang mit einer rechtsextremen Anschlagserie im Bezirk Neukölln. Aus ihrer Sicht hätte es längst Festnahmen geben müssen.
Die vom Berliner Senat geförderte Beratungsstelle spricht von 14 Brandanschlägen gegen Autos. Dazu kommen Farbbeutel- und Steinwürfe gegen Privatwohnungen und Graffiti-Schmierereien mit persönlichen Bedrohungen. Die meisten Taten hätten sich in den Neuköllner Ortsteilen Britz und Rudow ereignet. Zum Täterkreis gehörten demnach 10 bis 15 Neonazis mit guten Ortskenntnissen, die den Ermittlungsbehörden bekannt seien.
Obwohl es seit Mai 2016 insgesamt mehr als 60 Straftaten gegeben habe, sei noch niemand festgenommen worden, kritisiert die Mobile Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus. Das sei ein fatales Zeichen und ermutige die Täter weiterzumachen, sagte die Leiterin der Beratungsstelle, Bianca Klose, dem rbb.
Der Berliner Polizei zufolge gab es Durchsuchungen bei zwei Tatverdächtigen. Die gefundenen Beweismittel würden derzeit durch das Landeskriminalamt ausgewertet. Am Internationalen Tag gegen Rassismus am Mittwoch wollen mehrere Vereine und Verbände in Berlin-Rudow demonstrieren und auf die Anschlagserie aufmerksam machen.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)