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Stasiakten für Halle komplett erschlossen - Erstmals eine ganze Stadt aufgearbeitet

Archivmeldung vom 04.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Erstmals in Ostdeutschland sind für eine ehemalige Bezirksstadt die kompletten Stasiakten zur Nutzung erschlossen worden. Nach Angaben der halleschen Außenstelle der Birthler-Behörde (BStU) sind künftig alle Sachakten und aktiv registrierten Personenvorgänge der Kreisdienststelle Halle des DDR-Geheimdienstes für die Einsichtnahme zugänglich, schreibt die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung.

"Betroffene haben damit die Chance, dass detailliertere Informationen zu ihnen ermittelt werden können", sagte die Chefin der BStU-Außenstelle, Uta Leichsenring. Betroffene, die ihre Akten bereits eingesehen haben, sollten einen Folgeantrag stellen.

    Die Archivarin Christiane Hagemann hatte über einen Zeitraum von vier Jahren sämtliche überlieferte Unterlagen aus dem Bestand  des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) für das Stadtgebiet von Halle außer Neustadt gesichert. Das Material wurde so aufbereitet, dass künftig Informationen zu Vorgängen, aber auch zu konkreten Personen gewonnen werden können. Das war schwierig, weil die einzelnen Referate der Kreisdienststelle streng abgeschirmt waren. Dort arbeiteten knapp 100 hauptamtliche Mitarbeiter. Zudem fehlen Unterlagen, darunter die als wichtig geltende Zentrale Materialablage. "Es liegt der Schluss nahe, dass hier 1989 massiv Unterlagen vernichtet wurden", sagte Hagemann.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung


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