Stresstest: Stuttgart-21-Gegner sind verärgert
Archivmeldung vom 27.06.2011
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie vorzeitige Bekanntgabe des Stresstest-Ergebnisses zum Milliarden-Projekt Stuttgart 21 aus dem Umfeld der Bahn hat die Projektgegner verärgert. Gangolf Stocker, einer der Väter des Protests von der Initiative "Leben in Stuttgart - kein Stuttgart 21" , hat allerdings damit gerechnet, dass schon vor der Präsentation Ergebnisse ans Tageslicht kommen. Das sagte er der "Neuen Westfälischen Zeitung" in Bielefeld: "Das sind psychologische Spielchen." Ebenso wenig überraschend sei für ihn der Ausgang des Stresstests: "Wenn die Simulation nicht an Dritte übergeben wird, steht das Ergebnis doch schon vorher fest."
Für die Gegner gibt es laut Stocker jetzt nur zwei Möglichkeiten: "Entweder müssen die Ergebnisse des Stresstests widerlegt werden oder man muss beweisen, dass am Kopfbahnhof mehr als 50 Züge abgefertigt werden können."
Kreise: "Stuttgart 21" besteht angeblich Stresstest
Das umstrittene Bahnprojekt "Stuttgart 21" soll angeblich den im Schlichtungsverfahren vereinbarten Stresstest bestanden haben. Übereinstimmenenden Medienberichten unter Berufung auf Bahnkreise zufolge soll das Bahnprojekt "Stuttgart 21" eine virtuelle Betriebssimulation positiv abgeschlossen haben. Demnach hätte die Simulation ergeben, dass der geplante Tiefbahnhof auch ohne zusätzliche Gleise 30 Prozent mehr Zugverkehr ermöglichen könnte. Zwei Umrüstungen seien allerdings nötig, der Flughafenanschluss solle den Informationen nach zweigleisig und alle Strecken bis Wendlingen sollen zusätzlich zum elektronischen Zugsicherungssystem ETCS mit konventioneller Leit- und Sicherungstechnik ausgestattet werden. Die Kosten dafür sollen laut Bahn rund 40 Millionen Euro zusätzlich betragen. Das Ergebnis wird abschließend durch unabhängigen Prüfer bewertet, bis es dann am 14. Juli öffentlich vorgestellt wird.
Quelle: dts Nachrichtenagentur