Natascha Kampusch zum „Sprachwahrer des Jahres“ vorgeschlagen
Archivmeldung vom 22.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit Natascha Kampusch und Edda Moser stehen zwei Frauen auf der Vorschlagsliste zur Wahl der Sprachwahrer des Jahres 2006. Das gab heute die DEUTSCHE SPRACHWELT bekannt. In ihrer neuesten Ausgabe ruft die Sprachzeitung zur Wahl derer auf, die sich um die deutsche Sprache besonders verdient gemacht haben.
Nachdem die 18jährige Natascha Kampusch im August nach acht Jahren aus ihrem Verlies befreit worden war, verblüffte sie die Öffentlichkeit mit ihrer Sprachgewandtheit. Die Pflege ihrer Muttersprache hatte ihr
geholfen, die schwere Zeit zu überstehen. Alexander Glück schreibt in der neuesten DEUTSCHEN SPRACHWELT über Kampusch: „Wenn sie spricht, dann läßt sie Bilder von so großer Schönheit entstehen, daß man den Atem anhält. Ihre Stimme und Sprachmelodie sind rein und unverstellt.“
Die Kammersängerin Edda Moser ist eine weitere Kandidatin. Sie begründete im Herbst ein „Festspiel für die deutsche Sprache“ und holte Dichter und Schauspieler auf die Heidecksburg nach Thüringen, um Schönheit und Kraft der deutschen Sprache zu feiern. Auf der Liste stehen weiterhin die ZDF-Wetterfrösche Uwe Wesp und Dieter Walch, die „in klarer Sprache das Wetter vorhersagen, ohne mit wolkigen Worten ihre Aussagen zu vernebeln“; die Zeitschrift der Drogeriekette Roßmann „Centaur“, die sich „erste denglischfreie Kundenzeitschrift Deutschlands“ nennt; die Aktion „Lebendiges Deutsch“ von Wolf Schneider, Josef Kraus, Walter Krämer und Cornelius Sommer, die um Vorschläge für deutsche Entsprechungen schwerverständlicher Anglizismen bittet; schließlich der Sportstudent Frank Hanauer, Sieger des von der DEUTSCHEN SPRACHWELT veranstalteten Nachwuchswettbewerbs für Fußballkommentierung.
Seit dem Jahr 2000 wählen die Leser der DEUTSCHEN SPRACHWELT ihre Sprachwahrer, um vorbildlichen Einsatz für die deutsche Sprache auszuzeichnen. Bisher erhielten diese Auszeichnung zum Beispiel Papst Benedikt XVI. (2005), Springer-Chef Mathias Döpfner (2004), der Dichter Reiner Kunze (2002) und der Schriftsteller Martin Mosebach (2001).
Quelle: Pressemitteilung DEUTSCHE SPRACHWELT