Bahn verdrängt Flugzeug und Auto auf innerdeutschen Langstrecken

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Auf vielen Verbindungen zwischen Großstädten innerhalb Deutschlands ist die Bahn das gefragteste Verkehrsmittel. Das zeigt eine Analyse des Mobilfunkanbieters O2 Telefónica auf Grundlage anonymisierter Nutzungsdaten, über die der "Spiegel" berichtet.
Demnach nutzen Reisende vor allem von und nach Berlin den Zug. Der
Anteil des Schienenverkehrs zwischen der Bundeshauptstadt und München
zum Beispiel liegt bei 77 Prozent. Entlang dieser Route wählten nur drei
Prozent der Reisenden das Flugzeug, 20 Prozent das Auto oder den Bus,
was an der kurzen Fahrtzeit der ICE-Züge von etwa vier Stunden auf der
Schnellfahrstrecke liegen dürfte.
Auch auf den Verbindungen
zwischen Berlin und den Städten Köln, Düsseldorf, Stuttgart und Essen
liegt der Anteil der Bahnreisenden jeweils bei 70 Prozent und darüber.
Die Route zwischen der Hauptstadt und Hamburg ist in absoluten Zahlen
zwar die meistgenutzte Schienenverbindung Deutschlands, der Anteil der
Zugreisenden am Gesamtverkehr beträgt dort jedoch nur 59 Prozent.
Zwischen Berlin und Frankfurt am Main sind laut Analyse 58 Prozent der
Reisenden mit der Bahn unterwegs, etwa jeder Dritte nimmt das Flugzeug.
Top-Schienenstrecken
bilden offensichtlich eine große Konkurrenz zu Straße und Flugverkehr.
Der Erfolg der Bahnlinie zwischen Berlin und München zeigt außerdem,
dass es sich lohnen kann, solche Verbindungen zu beschleunigen. Abseits
Berlins beziffert O2 Telefónica den Anteil der Zugreisenden zwischen
deutschen Großstädten im Schnitt auf 56 Prozent, gefolgt vom Auto mit 32
Prozent und dem Flugzeug mit sieben Prozent.
Eine Ausnahme
bildet die Verbindung zwischen Hamburg und Frankfurt. Dort nutzen
Reisende zu 42 Prozent das Flugzeug, zu 41 Prozent die Bahn und zu 17
Prozent die Straße. Der hohe Fliegeranteil dürfte mit den
Zubringerflügen von Hamburg zu den Langstrecken am Frankfurter Flughafen
zusammenhängen. Auf mittellangen Routen bis maximal 350 Kilometer
wiederum wird vor allem der Straßenverkehr genutzt, trotz häufiger Staus
in den Ballungsgebieten. Das gilt etwa für die Strecke zwischen
Frankfurt und Dortmund oder zwischen München und Stuttgart.
Quelle: dts Nachrichtenagentur