Worms: Schockanruf: 92-Jährige übergibt fremder Person 18.000 Euro
Archivmeldung vom 06.10.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićGestern wurden erneut ältere Menschen in der Region durch unbekannte Betrüger mit der Variante des sogenannten Schockanrufs kontaktiert. In einem Fall wurde der Polizei gestern Abend bekannt, dass die Täter in Worms eine Rentnerin um ihr Erspartes gebracht haben.
Die Betrüger melden sich per Telefon bei ihren Opfern und behaupten, dass ein Enkel oder ein anderer naher Verwandter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hat und deshalb dringend Geld für die Kaution zur Abwehr der Inhaftierung benötigt werde. Das Geld werde ein beauftragter Bote abholen, der dem angerufenen Opfer fremd ist.
Die 92-jähriger Wormserin erhielt gestern, gegen 15:00 Uhr einen Anruf. Die weibliche Stimme meldete sich mit "Polizei" und schilderte, dass ihre Tochter einen Verkehrsunfall verursacht habe. Eine Frau sei hierbei ums Leben gekommen, die ein Kind und einen Ehemann hinterlässt. Angeblich habe sich der Schwiegersohn der Seniorin bereits mit der Familie der Verstorbenen auf die Zahlung einer höheren Bargeldsumme geeinigt, die die Wormserin zahlen solle. Umgehend begab sich diese zu ihrer Bank und entnahm die Ersparnisse aus dem Schließfach: 18.000 Euro. Am Telefon wurde ihr nun mitgeteilt, dass der Ehemann der Verstorbenen selbst das Geld abholen werde.
An der Haustür klingelte es kurz darauf und die 92-Jährige händigte das Geld der fremden Person aus. Beschreibung des Abholers: Etwa 165cm groß, kräftige Statur, dicker Bauch, glatt rasiertes Gesicht, kurze, schwarze Haare, südländischer Phänotyp. Er trug einen Pullover mit roten Elementen.
Erst am Abend stellte sich heraus, dass sie Opfer einer miesen Masche von Betrügern wurde. Die Polizei rät aus diesen Gründen, Telefonate, bei welchen es zu ungewöhnlichen Forderungen und unglaubwürdigen Schilderungen kommt, so schnell wie möglich zu beenden. Bei Unsicherheiten sollen die Angerufenen anschließend schnellstmöglich eine bekannte Telefonnummer von Angehörigen oder Bekannten anrufen, um sich von dort die Geschichte bestätigen zu lassen oder Unterstützung zu finden. Auch die Polizei ist über die bekannten Telefonnummern der örtlich zuständigen Dienststellen jederzeit ansprechbar. Auch der Notruf der Polizei 110 darf in diesen Fällen angerufen werden. Weitere Hinweise und Tipps Ihrer Polizei auch online unter: https://www.polizei.rlp.de/fileadmin/user_upload/PP_Mainz/Aktuelles/Vorsicht_Betrug_Flyer.pdf
Quelle: Polizeidirektion Worms (ots)