BW-Trend: AfD verliert deutlich an Zuspruch
Archivmeldung vom 16.05.2024
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Freigeschaltet durch Mary SmithCDU weiterhin mit großem Abstand vor Grünen / Großes Interesse an Kommunal- und Europawahl / Repräsentative Umfrage im Auftrag des Südwestrundfunks (SWR) und der Stuttgarter Zeitung
Stuttgart - Die AfD in Baden-Württemberg verliert deutlich an Zuspruch. Wäre am Sonntag Landtagswahl, käme sie aktuell auf 14 Prozent und verliert damit im Vergleich zum Baden-Württemberg-Trend vom Januar 4 Prozentpunkte an Zustimmung. Auf Kritik stößt insbesondere der Umgang der AfD mit Russland und China. Nachdem zuletzt einzelnen AfD-Politikern vorgeworfen wurde, Gelder aus Russland und China angenommen zu haben, sind drei Viertel der Bevölkerung im Südwesten (74 Prozent) der Auffassung, die AfD solle ihre Nähe zu Russland und China überdenken.
Das hat eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des Südwestrundrunks (SWR) und der Stuttgarter Zeitung ergeben. Wenn an diesem Sonntag Landtagswahl wäre, läge die CDU unverändert mit 32 Prozent vor den Grünen, die in der aktuellen Umfrage ebenfalls unverändert 22 Prozent erreichen würden. Die SPD kann sich um zwei Punke auf aktuell 11 Prozent verbessern, die Liberalen könnten unverändert zu Januar mit 7 Prozent rechnen. Die Freien Wähler hätten 3 Prozent in Aussicht. Die Linken-Abspaltung Bündnis Sahra Wagenknecht läge aus dem Stand mit 4 Prozent momentan knapp unter der Mandatsschwelle. Die übrigen Parteien kämen zusammengenommen auf 7 Prozent.
AfD wird kritischer gesehen als zu Jahresbeginn
Die Verluste der AfD in der landespolitischen Stimmung spiegeln sich auch in der Wahrnehmung der Partei. So sind weniger Befragte als noch im September vergangenen Jahres der Auffassung (27 Prozent; -9 im Vergleich zu September 2023), dass die AfD näher an den Sorgen der Bürgerinnen und Bürger ist als andere Parteien. Die AfD punktet zwar nach wie vor mit dem Thema Zuwanderungsbegrenzung, aber auch hier äußern sich weniger Baden-Württemberger als zu Jahresbeginn positiv (43 Prozent; -9).
Mehrheit interessiert sich für die Kommunal- und Europawahlen
In knapp einem Monat finden die Kommunal- und Europawahlen statt. Dafür interessieren sich in Baden-Württemberg nach eigenen Angaben knapp zwei Drittel (63 Prozent) der Wahlberechtigten. Nicht überraschend steigt das Interesse an den anstehenden Wahlen mit Alter und Bildungsgrad. Als zentrale Herausforderung für die EU gilt aus baden-württembergischer Sicht die Zuwanderung (37 Prozent), gefolgt von den internationalen Konflikt- und Bedrohungslagen (28 Prozent). Den Schutz von Klima und Umwelt erachten 16 Prozent als größtes politisches Problem der Europäischen Union .
Wichtigste kommunale Probleme: Verkehr, Zuwanderung, Wohnraum
Die Herausforderungen für die kommunale Politik sind für die Wahlberechtigten nicht deckungsgleich mit den Problemen, die auf europäischer Ebene gesehen werden. Mit Blick auf die Situation in der eigenen Stadt oder Gemeinde ist aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger das Thema Verkehr (29 Prozent) am wichtigsten. Die Aufnahme von Migranten stellt für knapp jeden Fünften (18 Prozent) die zentrale Herausforderung der Kommunen dar. Fast ebenso viele thematisieren die Lage des lokalen Wohnungsmarkts (17 Prozent), wobei der Problemdruck in Großstädten (29 Prozent) mehr als doppelt so hoch ist wie in kleineren Gemeinden (14 Prozent).
Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen sein kann.
Für die Umfrage wurden insgesamt 1.148 Menschen in Baden-Württemberg zwischen dem 7. und 14. Mai 2024 befragt. Die Ergebnisse der Umfrage sind am heutigen Donnerstag, 16. Mai 2024, unter anderem Thema in den Nachrichtensendungen des SWR. Alle Ergebnisse, Grafiken sowie Informationen zu Methoden und Fehlertoleranzen der Umfrage online unter www.SWRaktuell.de und www.SWR.de/bwtrend.
Quelle: SWR - Südwestrundfunk (ots)